Warum im serbischen Parlament Chaos ausbrach

Warum im serbischen Parlament Chaos ausbrach
Präsident Vučić versuchte in der Kosovo-Frage zu beschwichtigen, war dabei jedoch nicht ganz so erfolgreich.

von Dennis Miskić und Sarah Emminger

Serbiens Präsident Aleksandar Vučić hat den Raum kaum betreten, da erntet er bereits minutenlangen Applaus von der Regierungsfraktion. Kurz darauf bricht Chaos aus: Abgeordnete stürmen mit Transparenten zu ihm. Vučić bezeichnet sie als „Hooligans“, während die Politiker  einander schubsen.

Diese turbulenten Szenen spielten sich am Donnerstag im serbischen Parlament ab. Sie sind bezeichnend dafür, dass es in der Sondersitzung um ein für viele Serben heikles Thema ging: den Kosovo. Die einstige serbische Provinz hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt das – mit Rückenwind aus Russland und  China – nach wie vor nicht an, weshalb der mehrheitlich von Albanern bevölkerte Kosovo  in vielen internationalen Organisationen nicht Mitglied werden kann. Das hatte immer wieder, zuletzt vor Weihnachten, zu Unruhen im Norden des Kosovo geführt, wo am meisten Serben leben.

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