Selenskij pocht wegen Gasrationierung auf neue Sanktionen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij hat vom Westen erneut gefordert, auf die bevorstehende Drosselung der russischen Gaslieferungen mit Sanktionen gegen Moskau zu reagieren. "Denn allen ist klar, dass dies ein bewusster Preisterror Russlands gegen Europa ist", sagte Selenskyj am Dienstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Mit Hilfe von Gazprom tue Moskau alles, um diesen Winter für die europäischen Länder zum härtesten in der Geschichte zu machen.
So habe Moskau mit seiner Ankündigung, die Lieferungen über Nord Stream 1 weiter zurückzufahren, bewusst den Anstieg der Gaspreise auf umgerechnet gut 2.000 Euro für 1.000 Kubikmeter an der Börse provoziert. "Es ist notwendig, auf Terror zu reagieren - mit Sanktionen zu reagieren", meinte Selenskyj.
Gefallenenzahlen
Neben den Sanktionen will Selenskyj Russland auch mit Informationen treffen. Fast 40.000 russische Soldaten seien seit Kriegsbeginn getötet worden, doch die russische Führung veröffentliche keine Zahlen mehr über die eigenen Gefallenen. Daher sei es wichtig, diese Zahlen an die Gesellschaft in Russland weiter zu geben, so Selenskyj.
Zuletzt hatten offizielle russische Stellen Ende März Gefallenenzahlen bekannt gegeben. Demnach sind beim Angriff auf die Ukraine, den Moskau "militärische Spezialoperation" nennt, 1.351 russische Soldaten ums Leben gekommen. Experten schätzen die Zahlen deutlich höher. Der ukrainische Präsident hofft, durch die Veröffentlichung der Zahlen Unzufriedenheit in der russischen Bevölkerung am Krieg zu wecken.
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