Selenskij sieht Ukraine auf dem Weg in die Nato

Selenskyj erfreut über französische Panzerlieferung
Videobotschaft des ukrainischen Präsidenten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij sieht sein Land trotz des russischen Angriffskriegs auf dem Weg in die Nato. Angesichts neuer Militärhilfe des Westens und der internationalen Unterstützung habe die Ukraine eine gute Woche für ihre „Bewegung Richtung Nato“ hinter sich, sagte Selenskij in seiner am Samstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft.

Das EU-Land Litauen habe in dieser Woche die Notwendigkeit anerkannt, im Juli auf dem Gipfel des Militärbündnisses in der Hauptstadt Vilnius die Ukraine einzuladen, Mitglied der NATO zu werden. Selenskijs Streben in die Nato ist nach Kremlangaben in Moskau ein Grund für den russischen Angriffskrieg. Selenskij hatte im Herbst 2022 einen beschleunigten Beitritt seines Landes zur Nato beantragt. Er setzt auf eine bevorzugte Behandlung für die Ukraine. Die Bundesregierung und die USA hatten sich dazu zurückhaltend geäußert. Allgemein gilt als Voraussetzung für einen Nato-Beitritt, dass der Beitrittskandidat nicht in internationale Konflikte und Streitigkeiten um Grenzverläufe verwickelt sein darf.

Das Parlament des baltischen Landes hatte in dieser Woche beschlossen, sich um eine Einladung für die Ukraine zur Nato-Mitgliedschaft bei dem Gipfel am 11. und 12. Juli zu bemühen, der Nato beizutreten. Selenskij dankte dem baltischen Land für die Unterstützung. Besonders lobte er in seiner Videobotschaft auch die Militärhilfe unter anderem der Nato-Mitglieder Deutschland, Polen, USA, die Waffen und Munition an die Ukraine liefern.

Selenskij warb einmal mehr auch um Unterstützung von Ländern, die sich anders als der Westen bisher nicht eindeutig distanzieren von Russland. In der Ukraine werde heute für allgemeingültige Werte gekämpft, die allen Völkern nahe seien. „Alle schätzen Sicherheit und Schutz vor Terror“, sagte Selenskij. Kein Volk wolle das, wofür die Besatzer stünden: „russische Konzentrationslager, die Deportation von Kindern, die Vergewaltigung von Frauen und die Brandschatzung von Städten“. Je mehr die Welt davon erfahre, desto schneller verliere der Aggressor Russland. Dann kehre Frieden ein.

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