Seit Assad-Sturz mehr als 30.000 Syrer zurückgekehrt

Schäden nach Luftangriffen in syrischer Stadt Idlib
Die Türkei nahm seit Beginn des Bürgerkriegs 2011 fast drei Millionen Flüchtlinge auf.

Seit dem Sturz des syrischen Machthabers Bashar al-Assad vor fast drei Wochen sind nach Angaben der türkischen Regierung bereits mehr als 30.000 Syrer aus der Türkei in ihre Heimat zurückgekehrt. "Die Zahl der zurückgekehrten Menschen liegt bei 30.663", sagte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya dem Sender TRGT am Freitag.

Ein Drittel der bisher Heimgekehrten sei in der Türkei geboren, teilte der Minister weiter mit. Das Land hatte seit dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs 2011 fast drei Millionen Flüchtlinge aufgenommen. In der türkischen Bevölkerung wuchs daraufhin die Ablehnung gegenüber Menschen aus dem Nachbarland. Mit dem Sturz des Assad-Regimes hofft die Regierung in Ankara nun darauf, dass viele Syrer das Land wieder verlassen.

Türkei spielt in Nachbarland entscheidende Rolle

Um den Menschen die Heimkehr zu erleichtern, werde die Türkei ein Büro in Aleppo errichten, das bei bürokratischen Fragen hilft, kündigte Yerlikaya an. "Wir werden ein Büro für das Migrationsmanagement eröffnen. Kinder wurden hier geboren, es gab Hochzeiten, Scheidungen, Todesfälle. Wir stellen uns auf ihre Bedürfnisse ein", sagte er. Zudem werde das Konsulat in Aleppo in wenigen Tagen wiedereröffnet. Die meisten der in der Türkei lebenden syrischen Flüchtlinge stammen aus der zweitgrößten syrischen Stadt.

Die Türkei spielt in ihrem Nachbarland eine entscheidende Rolle. Sie ist eine wichtige Unterstützerin der islamistischen Miliz Hayat Tahrir al-Scham (HTS), unter deren Führung am 8. Dezember der langjährige Machthaber Assad gestürzt wurde. Bereits knapp eine Woche später hatte die Türkei als erstes Land ihre Botschaft in Damaskus wiedereröffnet.

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