Seilbahnunglück: Mehrere Familien wollen Buben adoptieren

Die Gondelliegt in einem Steilhang
Ein fünfjähriger Bub ist der einzige Überlebende des Gondel-Unglücks. Er hat seine ganze Familie verloren.

Vierzehn Todesopfer forderte das Seilbahnunglück am Lago Maggiore. Einziger Überlebender des Dramas ist ein fünfjähriger Bub. Er hat beim dem Unglück seine Eltern, Urgroßeltern und seinen zweijährigen Bruder verloren. 

Nun mehren sich die Hilfsangebote für das Kind. Marcella Severino, Bürgermeisterin des Urlaubsorts Stresa, von dem die Seilbahn abgefahren ist, berichtete, dass Familien den Buben adoptieren wollen.

Außerdem wurde eine Spendensammlung für das Kind gestartet.

''Ich wurde von drei Familien angerufen, die sich zur Adoption des Kindes bereit erklärt haben. Es gibt Gesten, die uns zu verstehen geben, dass es noch viel Menschlichkeit auf dieser Welt gibt. Zum Glück hat der Bub eine Tante und eine Familie, die ihn unterstützen und ihm helfen, diesen Schmerz zu überwinden", sagte die Bürgermeisterin nach Medienangaben.

Aus künstlichen Koma erwacht

Das Kind, das mit mehreren Frakturen in einem Turiner Krankenhaus liegt, sei aus dem künstlichen Koma erwacht und habe mit seiner Tante gesprochen.

Hunderte Menschen beteiligten sich am Donnerstag in Aviel, einer Gemeinde unweit von Zikhron Yaacov im Norden Israels an der Trauerzeremonie für das Ehepaar und ihren Sohn. Beim Unglück starben auch die Urgroßeltern mütterlicher Seite, die seit einigen Jahren in der lombardischen Stadt Pavia lebten, wo am Freitag ein Trauertag geplant ist. An der Zeremonie in Israel beteiligte sich auch der italienische Botschafter in Israel, Gianluigi Benedetti. Er bezeichnete die Beerdigung als "bewegend".

Seilbahnunglück: Mehrere Familien wollen Buben adoptieren

Das tödliche Seilbahnunglück am Lago Maggiore ist offenbar durch die absichtliche Abschaltung eines Sicherheitssystems verursacht worden. Der Besitzer der Seilbahn-Betreiberfirma, der Direktor und der Einsatzleiter wurden am Mittwoch festgenommen.

Die Bremsvorrichtung war Medienberichten zufolge bereits seit dem 26. April, dem Tag der Wiederaufnahme des Seilbahnbetriebs, wegen eines technischen Problems außer Betrieb. Bei dem Unglück starben Familien, junge Paare und zwei Kinder.

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