Schottlands Zukunft ist nach dem Sturgeon-Rücktritt unklar wie nie

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Mit der Ministerpräsidentin geht auch das Gesicht der Unabhängigkeitsbewegung. Die Frage nach ihrer Nachfolge könnte auch über die Zukunft Schottlands entscheiden.

Acht Jahre lang hatte Nicola Sturgeon als Ministerpräsidentin Schottlands die britische Innenpolitik entscheidend geprägt, bis sie am Mittwoch völlig überraschend ihren Rücktritt bekannt gab. Die Scottish National Party (SNP) hatte sie nach dem gescheiterten Unabhängigkeitsreferendum 2014 (damals stimmten 55 Prozent der Schotten für einen Verbleib im Vereinigten Königreich) übernommen, es war aber die Abstimmung zum Brexit 2016, die das Feuer in Sturgeon entfachte und ihr politisches Ziel, die Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien, festigte.

Sie habe nie eingesehen, warum die Schotten, obwohl die Mehrheit von ihnen damals gegen den Brexit gestimmt hatten, gemeinsam mit dem Rest Großbritanniens die EU verlassen mussten. Mit dieser Begründung arbeitete die heute 52-Jährige jahrelang mit Eifer an einer zweiten Abstimmung über die schottische Unabhängigkeit - nicht nur, indem sie das Thema stets aktuell hielt, sondern auch, indem sie versuchte, die Unterschiede zwischen Schottland und dem Rest Großbritanniens größer werden zu lassen.

So wuchs Sturgeon mit ihrer liberalen Politik zu einer der stärksten politischen Gegnerinnen der in London regierenden Konservativen heran. Doch zuletzt mehrten sich die Rückschläge. Wie kann es nun weitergehen für Schottland?

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