Stephen Fry fordert Verbot der Spiele von Sotschi

In einem offenen Brief ruft der britische Schauspieler dazu auf, ein Zeichen gegen Putins Homosexuellen-Gesetz zu setzen.

Der britische Schauspieler und Autor Stephen Fry hat dazu aufgerufen, Russland die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 zu entziehen. Der 55-Jährige begründete dies mit einem umstrittenen Gesetz gegen Homosexualität in Russland. Kremlchef Wladimir Putin hatte ein Gesetz erlassen, das Äußerung über Homosexualität im Beisein von Minderjährigen bestraft.

Die olympische Bewegung werde beschmutzt, falls die Spiele in Russland stattfinden dürften, schrieb Fry ("Oscar Wilde", "Blackadder") in einem offenen Brief auf seiner Internetseite. Premierminister David Cameron müsse sich dafür einsetzen, dass diese Russland entzogen würden.

In seinem Brief, der unter anderem auch an den IOC-Präsidenten Jacques Rogge adressiert ist, bezieht sich Fry eingangs auf die Verbrechen der Nazizeit, im Speziellen gegen die Juden. Damals habe die Durchführung der Olympischen Spiele von 1936 in Berlin in verhängnisvoller Weise zur Stützung von Hitlers System beigetragen. Fry vergleicht die Naziverbrechen in weiterer Folge mit Repressalien und Übergriffen gegen Homosexuelle in Russland. Er schreibt: "Es ist einfach nicht genug zu sagen, dass homosexuelle Olympiateilnehmer im Olympischen Dorf sicher oder nicht sicher sein werden. Das IOC muss eine eindeutige Position einnehmen und sich mit aller Humanität, die es repräsentiert, einsetzen gegen das barbarische, faschistische Gesetz, das Putin durch die Duma gepeitscht hat".

"Verbot einfach notwendig"

Sport könne nicht in einer Blase außerhalb der Gesellschaft oder der Politik gesehen werden. Daher sieht Fry ein Verbot der Winterspiele von Sotschi als "einfach notwendig". "Veranstaltet sie in Utah, in Lillehammer oder wo auch immer. Es darf auf keinen Fall so aussehen, als hätte Putin die Zustimmung der zivilisierten Welt". schreibt der prominente Schauspieler weiters. "Er macht aus homosexuellen Menschen Sündenböcke, so wie Hitler es mit den Juden gemacht hat."

Abschließend erklärt Fry, selbst schwul und selbst jüdischer Herkunft, dass er bei jeder Nachricht von Gewalttätigkeiten gegen Homosexuelle in Russland, weinen müsse, "sehend, dass sich die Geschichte wiederholt."

INFO: Stephen Fry (@stephenfry) hat mehr als 6 Millionen Follower auf Twitter. Hier eine Auswahl seiner aktuellen Tweets:

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