Saudi-Arabien macht trotz Fall Khashoggi Milliardengeschäfte

Bereits im April hatte der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman einen Teil der nun abgeschlossenen Geschäfte eingefädelt.

Inmitten der Affäre um den Tod des Journalisten Jamal Khashoggi hat Saudi-Arabien begonnen, Geschäfte in Höhe von mehr als 50 Milliarden Dollar (43,50 Mrd. Euro) abzuschließen. Auf einer am Dienstag von zahlreichen Größen aus Politik und Wirtschaft boykottierten Konferenz in Riad wurden erste Verträge in den Bereichen Öl, Gas und Verkehr abgeschlossen, wie das staatliche Fernsehen berichtete.

IWF-Chefin Christine Lagarde, US-Finanzminister Steven Mnuchin und ranghohe Minister aus Großbritannien und Frankreich haben ihre Teilnahme an der Veranstaltung mit dem Titel "Future Investment Initiative" abgesagt.

Mit von der Partie dagegen unter anderem: Südkoreas Autobauer Hyundai, der amerikanische Ölfeldausrüster Schlumberger sowie der französische Ölkonzern Total. Allein der saudische Energie-Riese Aramco soll 15 Abkommen im Wert von mehr als 30 Milliarden Dollar abschließen.

Volumen von zwölf Milliarden Dollar

Bereits im April hatte der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman in Paris einen Teil der nun in Riad abgeschlossenen Geschäfte eingefädelt. Er traf Vorabsprachen mit Total und anderen französischen Firmen über geplante Abkommen im Volumen von zwölf Milliarden Dollar.

Der Anfang Oktober ums Leben gekommene Khashoggi galt als vehementer Kritiker Bin Salmans. Riad hatte erst nach wochenlangen Dementis eingeräumt, dass der Journalist im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul zu Tode kam. "Niemand im Königreich kann das rechtfertigen oder erklären", sagte der saudische Energieminister Khalid al-Falih dazu auf der Konferenz.

Außenpolitik-Experte Löw zum Fall Khashoggi

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