"Sardinen" gegen Salvini: Tausende bei Protesten in Italien

Salvini setzt mit Sieg bei Regionalwahl die Regierung unter Druck
Die Protestgruppe "Volk der Sardinen" schart vor Lokalwahlen im Jänner immer mehr Anhänger um sich.

In Italien fasst eine spontan entstandene Protestbewegung gegen die rechtspopulistische Lega immer mehr Fuß. Rund 4.000 Menschen gingen am Freitagabend nach entsprechenden Aufrufen in sozialen Medien in Palermo auf die Straße. "Populisten, die Party ist zu Ende!", lautete der Slogan der Demonstranten, die sich "Volk der Sardinen" nennen.

Bereits vergangene Woche hatten sich die "Sardinen" in Bologna versammelt. 15.000 Personen demonstrierten gegen Lega-Chef Matteo Salvini, der in einer Halle die Kandidatin seiner Lega für den Wahlkampf in der Region Emilia Romagna vorstellte.

Zu einer größeren Protestdemo war es am Montag auch in der Stadt Modena gekommen. In der Emilia Romagna und in Kalabrien sind am 26. Jänner Regionalwahlen geplant, die die Lega zu gewinnen hofft.

54 lokale "Sardinen"-Gruppen sind inzwischen italienweit mit dem Ziel entstanden, den Populismus der Lega und anderer Rechtsparteien einzugrenzen. Proteste sind auch  im Ausland geplant, u .a. am Sonntag in New York.

Geschützte Marke

Das "Volk der Sardinen" will wachsen und sich stärker etablieren. Mattia Santori, der die Bewegung vor zwei Wochen gründete, ließ den Namen beim EU-Patentschutzbüro registrieren, ebenso das Logo der Gruppe. "Wir wollen verhindern, dass der Name 'Sardinen' zu Zwecken missbraucht wird, die nichts mit unseren Zielen zu tun haben", sagte der 32-jährige Santori. 

Die "Sardinen" seien eine friedliche Bewegung aus "normalen Personen", die sich für die Gemeinschaft einsetzen wollen und jede Form von Rassismus und Nationalismus verwerfen.

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