Putin beschuldigt Kiew: Terror statt Frieden gewählt

Russlands Präsident Wladimir Putin
Bei drei bewaffneten Zusammenstößen mit Saboteuren seien ein Mitarbeiter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB und ein Soldat getötet worden.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Berichten über vereitelte Anschläge auf der Krim Terrorvorwürfe gegen die Ukraine erhoben. Die Erkenntnisse des russischen Geheimdienstes FSB seien eine "sehr alarmierende Neuigkeit", sagte Putin am Mittwoch russischen Nachrichtenagenturen.

Die Spezialdienste des Landes hätten einen "Einfall einer Sabotagegruppe des ukrainischen Verteidigungsministeriums" auf der Krim verhindert. Die ukrainische Führung sei zum "Terror" übergegangen. Angesichts des Angriffsversuchs auf der Krim sei es sinnlos, mit der Führung in Kiew Gespräche über eine Friedensregelung für den abtrünnigen Osten der Ukraine zu führen, sagte Putin. Dort stehen pro-russische Separatisten den Truppen der Zentralregierung gegenüber.

Kiew weist Vorwürfe zurück

Zuvor hatte der FSB berichtet, in den vergangenen Tagen Anschläge der ukrainischen Armee auf der Krim verhindert zu haben. Demnach wurden bei der Festnahme mehrerer Verdächtiger sowie bei Zusammenstößen mit "sabotierenden" Gruppen ein Agent und ein Soldat aus Russland getötet. Mehrere ukrainische und russische Staatsbürger seien festgenommen worden.

Das Verteidigungsministerium in Kiew wies jede Beteiligung an den angeblichen Vorfällen zurück. Die Vorwürfe seien "der Versuch, die Umgruppierungen und das aggressive Vorgehen der Militäreinheiten der Russischen Föderation auf der Halbinsel zu rechtfertigen". Ebenso haltlos seien Moskauer Vorwürfe, dass die Krim vom ukrainischen Festland aus beschossen worden sei. Verteidigungsminister Stepan Poltorak nannte die russischen Behauptungen eine Provokation. Unabhängige Berichte zu den angeblichen Vorfällen gab es nicht.

Seit Sonntag berichten vor allem ukrainische Offizielle von russischen Truppenbewegungen und Hubschrauberflügen im Norden der Krim. Die zeitweise gesperrten Kontrollpunkte zur Halbinsel funktionierten seit Mittwochmorgen aber wieder normal. Russland hatte die Krim im Frühjahr 2014 annektiert. Die meisten Länder kritisieren dies als Verstoß gegen das Völkerrecht.

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