Russland stellt Bedingung für Feuerpause in Aleppo

Aleppo
Das US-Finanzministerium verhängte Sanktionen gegen den Anführer der Nusra-Front.

Russland stellt Bedingungen für eine weitere humanitäre Feuerpause im Osten Aleppos: Zuvor müssten die Vereinten Nationen offiziell erklären, dass sie bereit und vor allem fähig seien, Hilfsgüter nach Ost-Aleppo zu bringen sowie verletzte und kranke Menschen herauszuholen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Samstag mit.

Nach russischer Darstellung scheiterten frühere Versuche, Hilfsgüter nach Ost-Aleppo zu bringen und Menschen herauszulassen, daran, dass die Rebellen auf jeden geschossen hätten, der hinein oder hinaus wollte. Die Rebellen erklärten ihrerseits, die syrische Armee und deren Verbündete hätten die humanitären Feuerpausen sabotiert.

Bisher nur kurze Feuerpausen

Die bisherigen Feuerpausen galten jeweils für eine kurze Zeit. Eine von Russland verkündete Einstellung der Luftangriffe auf Ost-Aleppo gilt nach wie vor. Die Kämpfe am Boden halten aber unvermindert an. Am Samstag bestätigten Rebellen und die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, dass die Armee den Bezirk Dahijet al-Assad im Westen Aleppos zurückerobert hat. Damit wurden die Rebellen aus allen Gebieten vertrieben, die sie mit ihrer Offensive vor zwei Wochen eingenommen hatten.

Das US-Finanzministerium verhängte unterdessen Sanktionen gegen vier Anführer der in Ost-Aleppo aktiven Nusra-Front. Zuvor hatte das US-Außenministerium offiziell erklärt, die Jabhat Fatah al-Sham sei mit der Nusra-Front identisch, die als Ableger der Terrororganisation Al-Kaida betrachtet werde. Die Nusra-Front hatte sich umbenannt, offenbar um ihre Verbindungen zur Al-Kaida zu verschleiern. Russland hatte immer wieder gefordert, der Westen solle auf Distanz zu terroristischen Gruppen in Aleppo gehen.

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