Russland droht mit Angriffen auf britische Militärziele

Russland droht mit Angriffen auf britische Militärziele
Bereits am Freitag hatte der Kreml die Erklärungen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und des britischen Außenministers David Cameron zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine scharf kritisiert.

Russland hat mit Angriffen auf britische Militärziele innerhalb und außerhalb der Ukraine gedroht, falls Kiew von Großbritannien gelieferte Raketen für Angriffe auf Russland nutze. Der britische Botschafter in Moskau, Nigel Casey, sei vom Außenministerium gewarnt worden, dass die "Antwort auf ukrainische Angriffe mit britischen Waffen auf russischem Territorium jede britische Militäreinrichtung und Ausrüstung auf ukrainischem Territorium und darüber hinaus" treffen könne.

Bereits am Freitag hatte der Kreml die Erklärungen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und des britischen Außenministers David Cameron zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine scharf kritisiert. „Das ist eine sehr wichtige und sehr gefährliche Äußerung“, kommentierte Kremlsprecher Dmitri Peskow Macrons Beharren darauf, einen Einsatz westlicher Truppen in der Ukraine nicht auszuschließen.

Die Gefahr einer direkten Beteiligung Frankreichs an dem Konflikt steige damit, so Peskow. Kritik erntete auch der britische Außenminister Cameron nach seinem Besuch in Kiew. Der frühere britische Premierminister sicherte der Ukraine dort erneut Unterstützung zu, nachdem London angekündigt hatte, die Ukraine weiterhin jährlich mit mindestens drei Milliarden Pfund (3,51 Mrd. Euro) unterstützen zu wollen.

"Entscheidung der Ukraine"

Der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge betonte Cameron während seiner Reise, es liege an Kiew zu entscheiden, wie sie gelieferte Waffen einsetzten. Russland habe die Ukraine angegriffen und die Ukraine habe das Recht zurückzuschlagen. Auf die Frage, ob das Ziele in Russland selbst einschließe, sagte er demnach: „Das ist eine Entscheidung für die Ukraine und die Ukraine hat dieses Recht.“

Peskow sah darin eine „weitere gefährliche Aussage“ und warnte seinerseits: „Das ist eine direkte Eskalation der Spannungen um den ukrainischen Konflikt, die potenziell eine Gefahr für die europäische Sicherheit und die gesamte Architektur der europäischen Sicherheit darstellen kann.“ Russland werde seine „militärische Spezialoperation“ jedenfalls bis zum siegreichen Ende weiterführen, kündigte er an. Russische Politiker haben im Zuge des Ukraine-Kriegs in der Vergangenheit schon mehrfach auch mit dem Einsatz von Atomwaffen auch gegen westliche Staaten gedroht.

Der britische Premierminister Rishi Sunak bestätigte im März, dass eine "kleine Anzahl" britischer Armeeangehöriger "die Streitkräfte der Ukraine unterstützt". Er fügte jedoch hinzu, dass "wir keine Pläne für einen groß angelegten Einsatz haben".

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