Russland bemängelt: Nichts von Libyen-Vereinbarungen zu spüren

Bogdanow bei einer Reise in den Sudan.
Moskau fordert von den Konfliktparteien in dem Bürgerkriegsland mehr Anstrengungen für Frieden.

Russland fordert von den Konfliktparteien in Libyen mehr Anstrengungen für Frieden in dem Bürgerkriegsland. Es sei unbedingt notwendig, dass die zwei Machtlager die Vereinbarung von Berlin unterstützen, sagte Vize-Außenminister Michail Bogdanow am Mittwoch in Moskau. "Bisher sehen wir davon nicht wirklich etwas."

In Libyen stehen sich der mächtige General Khalifa Haftar und der Chef der international anerkannten Regierung, Fayez al Sarraj, gegenüber. Haftars Truppen werden unter anderem von Russland unterstützt. Bogdanow: Beide Lager sollen sich an die bei der Berliner Libyen-Konferenz vereinbarten Grundprinzipien halten.

Deutsche Initiative

Was waren die Ergebnisse der Berliner Konferenz im Jänner? Das oft verletzte Waffenembargo gegen Libyen müsse beachtet werden, die Kriegsparteien dürfen von den Konferenz-Teilnehmern (unter anderem Deutschland, USA, Russland, Frankreich und Türkei) nicht militärisch unterstützt werden und die Seiten zu einem vollständigen Waffenstillstand gegrängt werden.

Am Montag hatten sich die Kriegsgegner grundsätzlich auf den Waffenstillstand geeinigt. In Genf sollten am Mittwoch politische Gespräche unter UNO-Aufsicht zur Zukunft des Landes beginnen.

Libyen war nach dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi 2011 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Die Regierung von Al-Sarraj kontrolliert nur kleine Gebiete rund um die Hauptstadt Tripolis.

Kommentare