Russischer Journalist in Kiew tot aufgefunden

Russischer Journalist in Kiew tot aufgefunden
Ukrainische Behörden gehen von Selbstmord aus

Wenige Wochen nach dem Mord an dem prowestlichen Journalisten Pawel Scheremet aus Russland ist in Kiew ein zweiter russischer Journalist tot aufgefunden worden. Im Fall von Alexander Schtschetinin, Gründer des Nachrichtenportals Nowy Region ("Neue Region"), gingen die ukrainischen Behörden aber von einem Selbstmord aus.

Nach Polizeiangaben vom Sonntag hinterließ er einen Abschiedsbrief, wie die Agentur Interfax meldete.

Schtschetinin lebte seit 2004 in Kiew. Er habe sein Portal von einem prorussischen zu einem proukrainischen Medium umgewandelt, schrieb der Sprecher des Innenministeriums, Artjom Schtschenko, auf Facebook. Die Arbeit bei "Nowy Region" hatte Schtschetinin im Februar nach eigenen Angaben auf Druck aus Russland aufgegeben.

Deshalb stellten ihm nahestehende Journalisten den Selbstmord infrage. In der russischen Staatsduma zog der Abgeordnete Leonid Sluzki in Zweifel, dass die Ukraine den Tod objektiv aufklären werde.

Scheremet, ein Kritiker der russischen wie der ukrainischen Führung, war am 20. Juli in Kiew von einer Autobombe getötet worden. Im Jahr zuvor hatten Unbekannte den russlandfreundlichen Journalisten Oles Busina erschossen.

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