Russische Truppen: London ortet Skepsis gegenüber Oberbefehlshaber

Russische Truppen: London ortet Skepsis gegenüber Oberbefehlshaber
Waleri Gerassimow lege zu viel Wert auf Äußerlichkeiten, heißt es. Kleinliche Regeln etwa in Bezug auf Frisuren stießen auf Ablehnung, auch in der Wagner-Truppe.

Tag 333 des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine:

Der neue russische Oberbefehlshaber in der Ukraine, Waleri Gerassimow, stößt nach britischer Einschätzung in der Truppe und bei der Privatarmee Wagner auf Skepsis. Der Generalstabschef lege viel Wert darauf, die Disziplin zu erhöhen, teilte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdienstinformationen am Montag mit.

"Präsentation statt Substanz"

„Die Priorisierung vornehmlich kleiner Vorschriften dürfte die Befürchtungen seiner vielen Skeptiker in Russland bestätigen. Gemeinsam mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu gilt er zunehmend als abgehoben und ihm wird vorgeworfen, auf Präsentation statt Substanz zu setzen.“

Dabei gehe es Gerassimow etwa um nicht vorschriftsmäßige Uniformen, die Nutzung von Mobiltelefonen und zivilen Fahrzeugen sowie nicht der Norm entsprechende Haarschnitte.

„Die Maßnahmen stoßen auf skeptisches Feedback. Den größten Spott aber gab es dafür, den Standard der Truppenrasur zu verbessern“, teilte das britische Ministerium weiter mit. Sowohl Beamte der selbst ernannten Volksrepublik Donezk als auch der Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hätten die Maßnahmen kritisiert, hieß es.

Hyperschallraketen bei Manöver

Um Präsentation geht es Russland wohl auch bei einem gemeinsamen Manöver mit China und Südafrika, das im Februar teilnehmen wird. Ein russisches Kriegsschiff, das mit Hyperschall-Marschflugkörpern der neuen Generation bewaffnet ist, werde an den Truppenübungen teilnehmen, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS am Montag.

Die „Admiral Gorschkow“ ist nach russischen Angaben mit Zircon-Marschflugkörpern bewaffnet, die mit neunfacher Schallgeschwindigkeit fliegen und eine Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern erreichen sollen.

Die südafrikanischen Streitkräfte hatten am Donnerstag mitgeteilt, dass die Militärübungen mit Russland und China vom 17. bis 27. Februar in der Nähe der Hafenstadt Durban und Richards Bay stattfinden sollen.

Sie zielten darauf ab, die bereits florierenden Beziehungen zwischen Südafrika, Russland und China zu stärken. Die Militärübung sei seit 2019 die zweite, an der die drei Länder beteiligt seien.

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