Putins Umbau im Machtzirkel könnte zum Eigentor werden

Putins Umbau im Machtzirkel könnte zum Eigentor werden
Das Sesselrücken im Militär hat keine kriegstaktischen Gründe, sondern innenpolitische. Den Machtkampf der Eliten wird das nicht befrieden.

Hat Russland die Minenstadt Soledar nun eingenommen oder nicht?

Wagner-Chef Jewgenij Prigoschin behauptete: Seine Truppen hätten die Stadt erobert – und zwar ohne Armee. Das Verteidigungsministerium in Moskau dementierte zunächst, reklamierte die Stadt erst Tage später für sich.

Die sich widersprechenden Antworten zeigen deutlich: Der Machtkampf in Putins Umfeld wird intensiver. Prigoschin, dessen Söldner in der Ukraine ohne Koordinierung mit der Armee kämpfen, ist auf dem Schlachtfeld als auch medial zu einem der wichtigsten Akteure des Krieges avanciert. Zu einem zu wichtigen, sagen Beobachter: Er agiert eigenmächtig, spart nicht mit Kritik am Verteidigungsministerium und setzt so den Kreml unter Druck.

Dies ist laut Experten auch der Grund, warum Putin jetzt die Kommandostruktur geändert hat. Mit der Abberufung von Sergej Surowokin als Kommandeur in der Ukraine hat er Prigoschin einen Verbündeten genommen – das ist auch ein Signal an alle kremlkritischen Hardliner, die immer lauter wurden.

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