Ob – wie es russische Kanäle verbreiten – die gesamte westliche Kursk-Front zusammengebrochen ist oder nicht, lässt sich derzeit nicht unabhängig verifizieren. Doch der Vorstoß nach Slagost lässt für die Ukrainer nichts Gutes erahnen.
Zwei russische Brigaden im Einsatz
Die russische Artillerie bombardiert gezielt die Grenzübergänge, um den lebenswichtigen Nachschub zu stören. Nach wie vor sollen bis zu 10.000 Soldaten in Kursk kämpfen. Ob sie über ausreichende Drohnen- und Fliegerabwehr verfügen, werden die kommenden Tage zeigen.
Flächenmäßig haben die ukrainischen Streitkräfte in der Kursk-Operation mehr Gebiet eingenommen als die russischen Streitkräfte zwischen Pokrowsk und Awdijiwka, das im Februar gefallen ist. Allerdings ist der strategische Wert im Donbass aus derzeitiger Sicht weitaus größer.
Zwei russische Brigaden sollen an der russischen Offensive im Westen Kursks beteiligt sein, dazu kommen aber verstärkte Gefechte im Osten des Brückenkopfs. Sollten tatsächlich nach wie vor 10.000 ukrainische Soldaten in Kursk im Einsatz sein, bedeutet das massiven Druck – vor allem, wenn man die Sprengkraft der russischen FAB-Bomben bedenkt.
Selenskij: "Alles nach Plan"
Diese Reaktion der russischen Armee "entspricht dem ukrainischen Plan", sagte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij am Donnerstag, ohne nähere Angaben zu machen.
Am Freitag berät US-Präsident Joe Biden darüber, die Reichweitenbeschränkungen für US-gelieferte Waffen gegen russisches Territorium aufzuheben. Konkret hieße das, dass die ukrainischen Streitkräfte mittels ATACMS-Kurzstreckenraketen bis zu 300 Kilometer tief in russisches Territorium wirken dürften.
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Indes rücken die russischen Streitkräfte auch im südlichen Donbass weiter vor – und das durchaus rasch für bisherige Verhältnisse. Streckenweise rückten sie von Mittwoch auf Donnerstag um vier Kilometer vor.
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