Rache für Grönland? Dänen wollen über Petition Kalifornien kaufen

Der erste große Aufreger seiner zweiten Amtszeit kam auf, noch bevor Donald Trump offiziell angelobt wurde: Kurz vor Weihnachten hatte der zu diesem Zeitpunkt designierte 47. US-Präsident gleichzeitig Anspruch auf die zu Dänemark gehörende Insel Grönland sowie den Panama-Kanal erhoben und damit in beiden Ländern für große Aufregung gesorgt.
Grönland sei laut Trump für die "nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten unerlässlich", er hoffe deshalb darauf, dass sich die Inselbewohner "dazu entscheiden, Teil der USA zu werden". Sein Sohn, Donald Trump Jr., reiste Anfang Jänner sogar selbst auf die Insel - eine private Reise, wie er betonte.
In Dänemark sorgten Trumps Annexionspläne für großen Ärger, Ministerpräsidentin Mette Frederiksen schlug ein Referendum aus, der grönländische Regierungschef Mute Egede wurde sogar noch deutlicher: "Wir stehen nicht zum Verkauf und werden nicht zum Verkauf stehen. Wir sind Grönländer." Im Gegenteil wolle der Großteil seines Volkes unabhängig sein, sogar vom "Mutterland" Dänemark.

Grönlands Premier Mute Egede und Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen.
Dänemark fordert nun Kalifornien: "Wir bringen Hygge nach Hollywood"
Nun schlagen die Dänen zurück: In einer Online-Petition fordern bereits mehr als 200.000 nicht weniger als den Kauf Kaliforniens. "Haben Sie sich jemals eine Landkarte angeschaut und gedacht: 'Wissen Sie, was Dänemark braucht? Mehr Sonnenschein, Palmen und Inline Skates'", heißt es auf der Webseite "denmarkification".
"Seien wir ehrlich - Trump ist nicht gerade Kaliforniens größter Fan. (...) Er liegt seit Jahren mit den dortigen Politikern im Streit. Wir sind ziemlich sicher, dass er bereit wäre, sich für den richtigen Preis von Kalifornien zu trennen", so die Erklärung der Petition. Ihr Ziel ist es, mindestens 500.000 Unterschriften zu sammeln sowie "eine Billion Dollar plus/minus ein paar Milliarden".
Auch Kalifornien würde demnach von einer "Dänemarkisierung" profitieren: "Wir bringen Hygge nach Hollywood, Fahrradwege nach Beverly Hills und Bio-Smørrebrød an jede Straßenecke. Dazu das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit, eine allgemeine Gesundheitsversorgung und faktenbasierte Politik".
Dänen sehen in den USA eine Bedrohung
Die Petition mag satirisch sein, steht jedoch vor dem ernsten Hintergrund, dass sich das Bild der USA bei den meisten Dänen zuletzt dramatisch verschlechtert hat. Von 1.000 Befragten gaben Ende Jänner fast die Hälfte in einer Studie an, die USA sei eine "sehr große" oder "ziemlich große Bedrohung" für Dänemarks Sicherheit. Damit lagen die USA in der Befragung vor Nordkorea und dem Iran.
In einer am Mittwoch vom Brüsseler Thinktank European Council on Foreign Relations (EFCR) veröffentlichten Umfrage gaben zwei Drittel der Befragten an, dass Donald Trumps zweite Amtszeit negative Auswirkungen auf Dänemark haben werde. Damit liegen die Dänen in dieser Umfrage an der Spitze. Mit den positivsten Auswirkungen Trumps auf ihr Land rechnen die Ungarn (47 Prozent).
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