Putin soll Assad zum Rücktritt aufgefordert haben

Ein General Putins reiste in einer speziellen Mission nach Syrien. Gespräche in der Schweiz verschieben sich.

Bröckelt das Bündnis? Einem Bericht der Financial Times zufolge wurde der Direktor des russischen Militärgeheimdienstes GRU, Generaloberst Igor Sergun, Ende Dezember 2015 in einer speziellen Mission nach Syrien geschickt. Er sollte den Machthaber Bashar al-Assad zum Rücktritt bewegen. Assad wollte dem Bericht zufolge der "Bitte" keinesfalls entsprechen und widersprach vehement. Eine offizielle Bestätigung seitens des Kremels gibt es freilich nicht. Wladimir Putin hatte aber immer wieder betont, dass er sich eine Zukunft Syriens ohne Assad sehr wohl vorstellen könne. Im Gegensatz dazu steht die massive Militärhilfe Russlands zugunsten des Machterhalts des syrischen Präsidenten.

Igor Sergun ist aus bisher ungeklärter Ursache am 3. Jänner 2016 verstorben - nur wenige Wochen nach seinem heiklen Auftrag. Wegen der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim und des verdeckten russischen Militäreinsatzes in der Ostukraine setzte die Europäische Union Sergun im April 2014 auf ihre Sanktionsliste. An beiden Orten sollen GRU-Offiziere aktiv gewesen seien.

Schwierige Verhandlungen

Wegen eines heftigen Streits der Konfliktparteien wird eine Verschiebung der für Montag geplanten Syrien-Verhandlungen immer wahrscheinlicher. Der Starttermin müsse voraussichtlich "schlicht aus praktischen Gründen" um einige Tagen nach hinten verlegt werden, sagte UN-Sprecher Ahmad Fawzi am Freitag in Genf. Die Konfliktparteien streiten sich vor allem über die Zusammensetzung der Oppositionsdelegation. Russland, ein enger Verbündeter des Regimes, will mitbestimmen, wer in Genf verhandelt. Die Regimegegner beharren jedoch darauf, dass allein ein von mehreren Oppositionsgruppen gebildetes Komitee die Delegation ernennt.

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