Putin schließt Asyl für Assad nicht aus

Wladimir Putin
Dass sie Bevölkerung leidet, sei nicht die alleinige Schuld Assads. Er habe aber "viel falsch gemacht".

Russlands Präsident Wladimir Putin sieht den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad weiter als den legitimen Machthaber in seinem Land an, verlangt aber eine rasche Verfassungsreform. Auch die Gewährung politischen Asyls für Assad in Russland schloss Putin nicht aus, nannte die Frage aber verfrüht. "Dafür ist die Zeit noch nicht reif. Aber es war sicherlich schwieriger, Herrn Snowden Asyl in Russland zu gewähren, als es im Fall von Assad wäre", sagte Putin im Bild-Interview mit Blick auf den ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden, dem Russland Asyl gewährt hat.

Putin: Assad hat "viel falsch gemacht"

"Assad bekämpft nicht die eigene Bevölkerung sondern diejenigen, die bewaffnet gegen die Regierung vorgehen", so Putin Wenn dadurch auch die Zivilbevölkerung leide, sei dies nicht die Schuld Assads, sagte Putin. Seine Parteinahme für Assad bedeute aber nicht, dass in Syrien alles beim Alten bleiben könne. "Wenn die Stabilisierung des Landes vorankommt, müssen eine Verfassungsreform folgen und danach vorgezogene Präsidentschaftswahlen", forderte Putin. Seine Unterstützung für Assad begründete der russische Präsident mit der Bedeutung regionaler Stabilität. Trotzdem glaubt Putin, dass Assad im Laufe des Konflikts "viel falsch gemacht hat". Er wäre aber nie do groß geworden, wenn er nicht von außen befeuert worden wäre. "Wir wollen nicht, dass Syrien so endet wie der Irak oder Libyen", so Putin.

Lüge

Die Vorwürfe von russischen Luftangriffen auf moderate syrische Rebellen bezeichnete Putin als Lüge. "Die vermeintlichen Videobeweise für diese Behauptung sind entstanden, noch bevor die russischen Streitkräfte ihren Einsatz überhaupt begonnen hatten", sagte Putin. "Das können wir beweisen, auch wenn es unsere Kritiker nicht wahrhaben wollen."

Die russische Luftwaffe unterstützt seit Ende September die syrische Armee. Nach Putins Darstellung nehmen die Kampfjets dabei die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und mit ihr verbündete Gruppen unter Beschuss. Syrische Aktivisten und die USA bezweifeln dies.

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