Protzender König ließ anscheinend Proteste niederschlagen

Protzender König ließ anscheinend Proteste niederschlagen
Vorwürfe über exzessive Gewalt der Sicherheitskräfte in Eswatini (Swasiland). König Mswati III lebt in Prunk, das Volk hungert.

Die Vereinten Nationen fordern Aufklärung über Berichte zu einer brutalen Niederschlagung prodemokratischer Proteste in Afrikas Gebirgskönigreich Eswatini (früher: Swasiland). "Der Gewaltausbruch im Königreich Eswatini in den vergangenen Tagen ist zutiefst beunruhigend vor dem Hintergrund von Berichten, dass Dutzende Menschen bei den Protesten getötet oder verwundet worden sind", so die Sprecherin der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Liz Throssel, am Dienstag in Genf.

Zudem gebe es Vorwürfe über exzessive Gewalt der Sicherheitskräfte, die mit scharfer Munition geschossen hätten und vereinzelt auch Barrikaden errichteten.

Eine unabhängige und transparente Aufklärung dieser Vorwürfe sei dringend nötig. "Wir sind zudem besorgt über Berichte, dass das Internet vergangene Woche unterbrochen wurde", so die Sprecherin. Die Regierung müsse dringend den Dialog mit der Bevölkerung über die den Protesten zugrundeliegende Unzufriedenheit suchen.

In dem Kleinstaat im Süden Afrikas mit seinen knapp 1,2 Millionen Einwohnern steht der absolutistische König Mswati III. wegen seiner Verschwendungssucht in der Kritik. Politische Parteien sind in Eswatini verboten. Seit Tagen kommt es zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten. Ein Team der Entwicklungsgemeinschaft Südliches Afrika (SADC) sucht seit Sonntag dort das Gespräch mit der Zivilgesellschaft wie auch der Regierung.

Mswati III hatte zuletzt für Schlagzeilen gesorgt, als er Dutzende Luxus-Autos für sich und seine Frauen importieren ließ. Seine Tochter ließ er einmal mit einem Stock schlagen, nachdem sie eine Party mit lauter Musik und Alkohol gefeiert hatte.

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