Pressestimmen zum Terror in Barcelona

"Times": Fanatische Verzerrung des Islams bringt Todeskult hervor.

"Times" (London):

"Nizza, Berlin, London, Stockholm. Vor der gestrigen Terrorattacke sind in Europa innerhalb von 13 Monaten bereits 116 unschuldige Menschen von Terroristen niedergemäht worden, die dafür die einfachsten Methoden gegen die am leichtesten zu treffenden Opfer verwendeten. (...) Wie soll das enden? Bei jedem Anschlag wird diese Frage sofort nach den ersten schockierenden Details und Videoszenen von Smartphones gestellt. Und wenn sich die Verdächtigen als radikalisierte Islamisten erweisen - wie das bisher bei jeder dieser Gräueltaten der Fall war - beinhaltet die beste Antwort, die man anbieten kann, die Bekämpfung der tieferen Ursachen des Problems - nämlich einer fanatischen Verzerrung des Islams, die einen Todeskult hervorbringt, der nicht mehr als eine Kreditkarte, eine Fahrerlaubnis und das Internet braucht, um zu gedeihen."

"Guardian" (London):

"Spanien hat nach den Anschlägen von 2004 kräftig in Kapazitäten zur Informationsbeschaffung und Terrorbekämpfung investiert. Das hat das Land 13 Jahre lang vor islamistischem Terror bewahrt. Groß angelegte Anschlagspläne konnten 2008 vereitelt werden. Im vergangenen Jahr hat das Land mindestens zehn verschiedene Terrorzellen entlarvt. In diesem Jahr wurden zwei weitere Netzwerke aufgedeckt, einschließlich einem mit Verbindungen zu anderen IS-Attentätern in Europa.

Die Briten mussten das in diesem Jahr lernen: Nur weil es keine erfolgreichen Attentate gibt, bedeutet das nicht, dass es keine islamistischen Militanten gibt. Die letzte harte Lektion ist, dass es immer etwas oder jemanden gibt, der mit seinen Plänen am Ende doch durchkommt."

"Le Figaro" (Paris):

"Der Low-Cost-Terrorismus hat Europa wieder in seinem Herzen getroffen. Im spanischen Barcelona haben die Islamisten einmal mehr ein Symbol unserer offenen und festlichen Gesellschaft ins Visier genommen. (...) Bis zur Reconquista war die katalanische Hauptstadt ein Teil des (einst muslimischen) Territoriums 'Al-Andalus', das einen wichtigen Platz in der jihadistischen Propaganda einnimmt. Ob in Nizza, Berlin oder London, die Terroristen wählen immer einen symbolträchtigen Ort aus, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen."

"Sud-Ouest" (Bordeaux):

"Dieser erneute brutale Angriff auf ihre Lebensweise muss die Europäer noch enger zusammenschweißen in ihrem Widerstand gegenüber dieser abstoßenden Erpressung, der Sie ausgesetzt sind. Genau wie sie sich im November 2015 als Pariser, im März 2016 als Belgier, im Dezember 2016 als Berliner und im Frühjahr 2017 als Londoner oder Schwede gefühlt haben, können sie sich seit gestern umso mehr als 'Barcelones' fühlen."

"De Tijd" (Brüssel):

"Der Anschlag in Barcelona macht schmerzhaft deutlich, dass die Terrordrohung in Europa noch lange nicht vorbei ist. Und die Ziele werden immer 'weicher' und somit schwerer zu beschützen. (...) Das Risiko solcher Anschläge nimmt zu, je mehr die Terrororganisation IS daheim in Bedrängnis gerät. Der Anschlag auf der Promenade La Rambla lehrt, dass absolute Sicherheit eine Illusion ist, wie sehr sich die Behörden auch bemühen und welch drakonische Sicherheitsmaßnahmen auch immer getroffen werden.

Natürlich muss alles getan werden, um Terroristen und potenzielle Terroristen abzufangen und geplante Anschläge zu vereiteln. Das ist in erster Linie Aufgabe der Geheimdienste. Es ändert aber nichts daran, dass die Bedrohung durch den Terrorismus in Europa noch geraume Zeit anhalten wird, selbst wenn der IS im Irak und in Syrien endgültig geschlagen sein wird."

"Kathimerini" (Athen):

"Terroranschläge sind nun Routine in Europa geworden. Ziel ist die westliche Lebensart...Die Stunde hat geschlagen: Europa muss starke Mechanismen zur Konfrontation mit dem Terrorismus bekommen. Es reichen nicht mehr Solidaritätserklärungen und das Getöse der Statements der Verurteilung nachdem die Terroristen zugeschlagen haben. Taten brauchen wir."

"Lidove noviny" (Prag):

"Es ist schwer, bei Terroranschlägen nach Rationalität zu suchen. Wenn sie die Zahl der illegalen Migranten widerspiegeln würden, wäre Italien an der Reihe. Doch zu dem Anschlag kam es in Spanien, das von der Katastrophe der Völkerwanderung eher verschont geblieben ist. Damit kehren wir zu dem alten Klischee zurück, dass das Ziel des Terrors ist, die Menschen zu erschrecken und zu verunsichern. (...)

Die Woche begann mit einer Fahrt in eine Menschenmenge in den USA und Schlagzeilen wie 'Das Böse hat einen Namen: Es ist die Überlegenheit der Weißen'. Welchen Namen bekommt das Böse in Barcelona? Wird es genauso an den Pranger gestellt wie in den USA? Werden die Politiker Spaniens unter dem gleichen Druck wie (US-Präsident Donald) Trump stehen, die Ideologie der Täter ohne Relativierungen und Ausreden zu verurteilen? Denn erst dann wird man sagen können, dass die Eliten etwas gegen Angst und Verunsicherung unternehmen."

"Magyar Idök" (Budapest):

"Es reicht! Die, denen Europa nicht gefällt, die europäische Kultur, die hiesigen Gebräuche, sollen abhauen! Es ist völlig egal, ob sie der ersten oder x-ten Generation angehören, wo sie geboren sind, sie sollen dorthin gehen, wo sie solche in die Luft jagen, erschießen, mit Lieferautos niederfahren und mit Messern niederstechen können, die so ähnlich sind wie sie, doch von hier sollen sie sich sofort entfernen."

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