Nach Mueller-Aussage: "Sogar Demokraten waren enttäuscht"

Nach Mueller-Aussage: "Sogar Demokraten waren enttäuscht"
Die Pressestimmen zeigen größtenteils Einigkeit: Auch die Anhörung Muellers vor dem Kongress hat Trump nicht geschadet.

Nach der siebenstündigen Aussage von US-Sonderermittler Robert Mueller vor dem Kongress sahen sich beide Seiten als Gewinner: Demokraten und Republikaner. Die Pressestimmen gehen in eine andere Richtung: US-Präsident Donald Trump, der meinte, Mueller habe einen "lausigen Job" gemacht, geht vorerst als Sieger vom Platz. Auch deshalb, weil Mueller sich bei der Anhörung zurückhaltend zeigte.

USA: "Abgeordnete warteten auf belastende Aussagen"

The New York Times, USA
"Der Parteien-Krieg um Mr. Muellers Ermittlungen erreichte einen hitzigen Höhepunkt während der beinahe sieben Stunden seines lang erwarteten Geständnisses vor zwei Kongress-Komitees. Abgeordnete warteten für auf belastende Aussagen und versuchten politische Punkte zu erzielen, aber Mr. Mueller wies all das konsequent zurück."

The Washington Post, USA
"Die Demokraten haben eine Möglichkeit um Trumps Präsidentschaft zu beenden: die Wahl 2020. Die Müller-Aussage konnte nicht den Funken auslösen, den die Demokraten gerne gehabt hätten."

The Wall Street Journal, USA
"Der ehemalige Sonderermittler Robert Mueller verwies die Abgeordneten immer wieder auf seinen Report über die Einmischung Russlands in die Wahlen und stellte kurzgefasste Antworten auf die Fragen während der Anhörung am Mittwoch zur Verfügung, die mehr Raum für Parteien-Rangeleien als frische Einsichten in seine Untersuchung lieferten."

USA Today, USA
"Robert Mueller bezeugt: Russlands Eingriff in die Wahl war ernst, Trump wurde nicht entlastet."

Los Angeles Times, USA
"Das Resultat scheint die Meinungen der Öffentlichkeit und Abgeordneten leicht verstärkt zu haben, dass ob Donald Trump seines Amtes enthoben werden soll. Sogar Demokraten die ein Amtsenthebungsverfahren unterstützen waren offen enttäuscht darüber, dass die Anhörung kein Feuerwerk lieferte."

Deutschland: "Wortkarg, teilweise nervös"

Bild, Deutschland
"Die Erwartungen waren hoch, das Ergebnis ernüchternd! (...) Trumps Verhalten habe mehrfach potenziell unzulässigen Einfluss auf die Ermittlungen zu den mutmaßliche Einmischungen Russlands in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 gehabt. Aber: Die Hoffnungen der Demokraten auf neue Erkenntnisse, die über den vor gut drei Monaten veröffentlichten Abschlussbericht hinausgehen, erfüllte sich nicht."

Welt, Deutschland
"Robert Mueller agiert vor dem US-Kongress wortkarg, teilweise nervös. Auf eine medienwirksame Anklage des Präsidenten verzichtet er. Die Demokraten sind enttäuscht – und haben wieder falsche Erwartungen geweckt."

Spiegel, Deutschland
"Es war Robert Mueller anzumerken, dass er lieber ganz woanders wäre, bloß nicht hier. Seine Miene war genervt, die Antworten blieben kurz, knapp und unerquicklich."

"Vortrag ließ die meisten unbefriedigt zurück"

Independent, Großbritannien
"In aufeinander folgenden Zeugenaussagen vor zwei Komitees des Repräsentantenhauses, hat der früherer Sonderermittler vielleicht die Wahrscheinlichkeit eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Donald Trump nicht sonderlich erhöht. Aber über die Dauer von fünf Stunden, wies er die regelmäßigen Behauptungen Trumps zurück, dass dieser eindeutig von allen rechtlichen Vorwürfen befreit sei und bestätigte, dass Trump einen früheren Berater des Weißen Hauses dazu brachte, in seinem Namen zu lügen. Mueller sagte, es sei "generell wahr", dass die Antworten des Präsidenten gegenüber ihm unvollständig und unwahr waren."

The Times, Großbritannien
"Robert Mueller lehnt es ab, den Demokraten dabei zu helfen, Trump zu schaden."

El Pais, Spanien
Der Sonderermittler des russischen Dramas, Robert S. Mueller, hat am Mittwoch vor dem Kongress wiederholt, dass man Donald Trump auf juristischer Ebene keines einzigen Deliktes beschuldigen kann (...), aber insistierte, dass Trump nicht von sämtlichen Vorwürfen freigesprochen werden könne. Der Vortrag ließ die meisten unbefriedigt zurück."

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