18-Jähriger mit Pfefferspray besprüht: Polizeigewalt in US-Schulen

Symbolbild
Seit dem Amoklauf in einer Volksschule in Texas wurde die Polizeipräsenz in Bildungseinrichtungen erhöht.

Der 18-jährige Schüler Tauris Sledge weigert sich, im Sportunterricht ein Ballspiel zu spielen. Es entsteht ein Streit zwischen ihm und seinem Lehrer, woraufhin sich die Schulpolizei einschaltet. Ein bewaffneter Beamter, Tyler McRae, besprüht Sledge mit Pfefferspray und nimmt ihn fest.

Letzten Herbst verbreiteten Handyaufnahmen, die diesen Vorfall an einer Highschool in East Ridge, Tennessee, dokumentierten. Der Sheriff von Hamilton County verbreitete daraufhin die Bodycam-Aufnahmen von McRae auf Youtube. Sie zeigen Momente, die zu der Auseinandersetzung führten sowie anschließend die Interaktion des Beamten mit dem Vater des Schülers.

 

Strafanzeige

Nun ist Schüler Sledge mit einer Strafanzeige konfrontiert, wie die New York Times berichtet: wegen ordnungswidrigem Verhalten, Widerstand gegen die Festnahme sowie Körperverletzung. Daran änderte weder das Filmmaterial etwas noch, dass Sledges Mitschüler am nächsten Tag wegen McRaes Handeln streikten.

Einen Tag nach dem Vorfall mit Sledge wurde offenbar auch eine 15-Jährige in einer Schule in Hamilton County geschlagen, so die NYT. Das Nationale Zentrum für Bildungsstatistiken berichtete demnach auch, dass im Schuljahr 2019/20 in etwa 51 Prozent der US-Schulen ein vereidigter Polizeibeamter routinemäßig eine Schusswaffe trug. Trotz der landesweit zunehmenden Präsenz von Polizei auf dem Schulgelände gebe es keine bundesweit einheitliche Definition ihrer Aufgaben, so dass dies den lokalen Gerichtsbarkeiten überlassen bleibt.

Der Vorfall in East Ridge fand nur wenige Monate nach dem Amoklauf in einer Schule in Uvalde, Texas, statt. Die zuständige Behörde stockte nach dem Vorfall in Texas die Polizei an Schulen auf, doch der Fall in East Ridge veranlasste Schulverwaltungen, diesen Schritt neu zu überdenken.

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