Polen nimmt mutmaßlich russischen Spion aus Belarus fest

Polen nimmt mutmaßlich russischen Spion aus Belarus fest
Spionagering soll Sabotageakte vorbereitet haben, etwa Züge mit Hilfsleistungen für die Ukraine entgleisen zu lassen.

Die polnischen Behörden haben einen mutmaßlich für Russland tätigen Spion aus Belarus festgenommen. Der Verdächtige sei ein weiteres Mitglied eines kürzlich entdeckten "russischen Spionagerings", erklärte Innenminister Mariusz Kaminski am Freitag im Online-Dienst X, der früher Twitter hieß. Der Mann habe sich am Auskundschaften von Militäranlagen und Häfen beteiligt. Außerdem habe er sich für Russland propagandistisch betätigt.

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Sabotageakt dürfte geplant gewesen sein

Nach Regierungsangaben soll der mutmaßliche russische Spionagering unter anderem auch Sabotageakte vorbereitet haben, um Züge mit Hilfslieferungen für die Ukraine entgleisen zu lassen. Er soll zudem versucht haben, bei polnischen Bürgern Ressentiments gegen die Ukraine und die Unterstützung des Landes zu schüren.

 

Polen hatte kürzlich bereits über diverse Festnahmen im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu dem mutmaßlichen Spionagering berichtet, nach Angaben von Kaminski sind es mit dem neuesten Zugriff bereits 16. Das EU- und NATO-Land ist derzeit außerdem zunehmend besorgt wegen der Anwesenheit von russischen Wagner-Söldnern im benachbarten Belarus. Es befürchtet Grenzprovokationen.

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Den Regierungsangaben zufolge kam der nun gefasste 39-jährige mutmaßliche Spion 2021 nach Polen. Von dort aus habe er Kontakt zu russischen Staatsbürgern gehalten. Er soll sie demnach auch im russischen St. Petersburg und auf der von Russland besetzten Krim getroffen haben. Nach Angaben der Regierung bekannte sich der aus dem mit Russland verbündeten Belarus stammende Mann "teilweise schuldig".

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