Peru: 18 Monate U-Haft für Ex-Präsident und Frau

Ollanta Humala mit seiner Frau Nadine Heredia.
Staatsanwaltschaft wirft Ollanta Humala und seiner Frau Annahme von illegalen Wahlkampfgeldern vor.

Auf Antrag der peruanischen Staatsanwaltschaft hat ein Gericht in Lima am Donnerstag 18 Monate Untersuchungshaft für Ex-Präsident Ollanta Humala und seine Frau Nadine Heredia wegen Geldwäsche angeordnet. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Paar vor, während der Präsidentschaftskampagne 2011 drei Millionen Dollar von dem brasilianischen Baukonzern Odebrecht erhalten zu haben.

Ex-Konzernchef Odebrecht verurteilt

Peru: 18 Monate U-Haft für Ex-Präsident und Frau
(FILE) Brazil's construction giant Odebrecht president Marcelo Odebrecht gestures during a hearing of the parliamentary committee of the Petrobras investigation in the Federal Justice court, in Curitiba, on September 1, 2015. Brazilian construction tycoon Marcelo Odebrecht was sentenced on March 8, 2016 to 19 years in prison for corruption and money laundering in the giant Petrobras embezzlement scandal shaking Latin America's biggest country. Odebrecht, already been behind bars nearly nine months, was CEO until December of the global construction company Odebrecht, which has been unmasked as one of the main players in a bribes-and-embezzlement scheme that cost state oil company Petrobras at least $2 billion. AFP PHOTO / HEULER ANDREY
Sie stützt sich dabei vor allem auf Aussagen von Ex-Unternehmenschef Marcelo Odebrecht, der in Brasilien wegen Korruption und Geldwäsche zu mehr als 19 Jahren Haft verurteilt wurde. Der Linkspolitiker Humala versichert hingegen, keine illegalen Wahlkampfgelder angenommen zu haben. Kurz nach der Entscheidung des Gerichts trafen Humala und seine Frau mit einer Polizeieskorte vor dem Gerichtsgebäude ein, um sich der Justiz zu stellen.

Korruptionsskandal erschüttert Lateinamerika

Der weitverzweigte Korruptionsskandal um den brasilianischen Bauriesen erschüttert derzeit ganz Lateinamerika. Die Ermittlungen gegen Odebrecht begannen 2014 und förderten nach und nach ein ausgeklügeltes System zur Zahlung von Schmiergeldern an Politiker, Parteien, Staatsbeamte und Manager zutage.

Das Unternehmen gab zu, in zwölf Ländern illegale Zahlungen in Höhe von 788 Millionen Dollar geleistet zu haben, um sich öffentliche Aufträge zu sichern. In Peru sollen es 29 Millionen Dollar gewesen sein.

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