"Pandemie beendet": Slowenien öffnet Grenzen, Österreich lässt sie zu

"Pandemie beendet": Slowenien öffnet Grenzen, Österreich lässt sie zu
Österreichisches Innenministerium: Bis 31. Mai weiter Coronatest oder häusliche Isolation erforderlich.

Update: Slowenien hat die Grenzöffnung nach nur drei Tagen wieder zurückgenommen. Die aktuellen Infos finden Sie hier.

Das EU-Land Slowenien hat nach einem erheblichen Rückgang der Ansteckungszahlen die Corona-Pandemie für beendet erklärt und seine Grenzen für EU-Bürger geöffnet.

Das entschied die Regierung in Ljubljana am späten Donnerstagabend. EU-Bürger können nun einreisen, ohne sich in die bislang vorgeschriebene siebentägige Heimquarantäne begeben zu müssen, wie die Nachrichtenagentur STA am Freitag berichtete.

Während Slowenien seine Grenzen für Österreicher also geöffnet hat, bleiben die österreichischen Einreisebeschränkungen offenbar weiterhin aufrecht. Wie ein Sprecher des Innenministeriums der APA am Freitag auf Anfrage mitteilte, gelte noch bis 31. Mai für die Einreise nach Österreich das Erfordernis eines aktuellen Coronatests bzw. die Pflicht zur Selbstisolation.

"Wie Österreich konkret reagieren wird, ist eine politische Entscheidung", hieß es. Das Innenministerium sei aber an das rechtsstaatliche Prinzip gebunden, sagte der Sprecher mit Blick auf die geltende Verordnung von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Demnach braucht es bei der Einreise einen negativen Coronatest, der nicht älter als vier Tage ist.

Wird dieser nicht vorgelegt, muss sich die einreisende Person 14 Tage lang in Selbstquarantäne in Österreich begeben. Ausnahmen gebe es für den Berufsverkehr, den Pendlerverkehr, berücksichtigungswürdige familiäre Gründe sowie für Versorgung von Tieren.

Das bedeutet, dass nicht von den genannten Ausnahmen umfasste österreichische Staatsbürger ab heute nach Slowenien einreisen können, bei ihrer Rückkehr aber einen Coronavirus-Test vorlegen oder sich 14 Tage in Selbstisolation begeben müssen.

Einreise nach Slowenien für EU-Bürger

EU-Ausländer, die offensichtlich Symptome einer Corona-Erkrankung aufweisen und keinen ständigen Wohnsitz in Slowenien haben, werden zurückgewiesen. Für Nicht-EU-Bürger ist bei der Einreise weiterhin die Quarantänepflicht vorgeschrieben. Im Land gelten unverändert Abstandsregeln und eine Maskenpflicht in Geschäften, Lokalen und öffentlichen Verkehrsmitteln.

Dem kleinen Alpen- und Adrialand gelang es in den vergangenen Wochen, die Ausbreitung von Corona-Erkrankungen zurückzudrängen, nachdem die Regierung am 12. März den Gesundheitsnotstand erklärt hatte. In den vergangenen 14 Tagen wurden lediglich 35 Neuansteckungen verzeichnet. Bis zum Freitagmorgen waren in Slowenien 1464 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Bislang wurden 103 Tote gemeldet.

Auch die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen haben am Freitag ihre gemeinsamen Grenzen wieder geöffnet. Die Bürger der drei Nachbarländer im Nordosten Europas dürfen nun wieder frei innerhalb des Baltikums reisen, ohne sich wegen der Corona-Krise für zwei Wochen in Selbstisolation begeben zu müssen. Wer aus Drittstaaten einreist, muss weiterhin 14 Tage zuhause in Quarantäne.

„Wir können froh sein, dass wir die erste Viruswelle erfolgreich unter Kontrolle gebracht haben und als erste in der Europäischen Union unsere Grenzen für die Bürger des jeweils anderen öffnen“, sagte Litauens Ministerpräsident Saulius Skvernelis in einer gemeinsamen Videobotschaft der Regierungschefs. Man bleibe aber „vorsichtig und verantwortungsbewusst“.

Zur Öffnung der Grenzen wurden gemeinsame Vorgaben ausgearbeitet. Die Regelung könnte nach Angaben aus den drei Hauptstädten bald auf Finnland und Polen ausgeweitet werden.

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