Mit Washington startete China seine sogenannte "Panda-Diplomatie" bereits 1972: Nachdem Richard Nixons Frau Patricia bei einem historischen Besuch in Peking ihre Begeisterung für die Tiere ausgedrückt hatte, übergab Mao Zedong - Ikone der Kommunistischen Partei Chinas - den Vereinigten Staaten zwei Riesenpandas.
Seither sind immer wieder Pandas in US-Zoos gebracht worden. Sie gelten als Symbole dafür, dass man sich um eine Verbesserung der bilateralen Beziehungen bemüht.
Pachtvertrag ausgelaufen
Doch es handelte sich nicht um Geschenke, sondern lediglich um Leihgaben. Und: Peking bekommt Geld für die "Erhaltung der Pandas in China" - 500.000 Dollar pro Jahr etwa zahlte der National Zoo.
Und so kommt es, dass der Pachtvertrag für Washington nun ausgelaufen ist. Es ist unklar, ob es in Zukunft einen neuen geben wird.
Tian Tian, Mei Xiang und Xiao Qi Ji sind nicht die ersten Pandas, die China sich aus den USA "zurückholt". 2016 waren insgesamt 15 von ihnen dort, aufgeteilt auf Zoos in San Diego, Tennessee, Washington und Atlanta. Die vier Bären in Atlanta sind mittlerweile die letzten, die noch dort sind - doch auch ihr Pachtvertrag läuft nächstes Jahr aus.
Zwei Pandas für Russland
Während die chinesische Panda-Diplomatie mit den USA vorübergehend auf Eis gelegt scheint, wird sie auf anderen Kontinenten fortgesetzt. Erst vergangenes Jahr erhielt Katar als erstes Land des Nahen Ostens einen Panda aus China.
Ein deutliches Zeichen der Freundschaft waren auch die beiden Riesenpandas, die Russland 2019 erhielt. Zur feierlichen Übergabe reiste Chinas Präsident Xi Jinping zu seinem russischen Pendant Wladimir Putin nach Moskau:
Die in Russland lebenden Pandas werden im chinesischen Fernsehen gern gesund und glücklich gezeigt, während dem Zoo in Memphis vorgeworfen wurde, den Panda Yaya misshandelt zu haben. Im Frühling diesen Jahres wurde Yaya nach China übersiedelt.
Auch einige europäische Zoos halten Pandas aus China, der Zoologische Garten in Berlin etwa ebenfalls seit 2019:
Seit 2003 gibt es auch im Wiener Tiergarten Schönbrunn Große Pandas. Das Weibchen Yang Yang und das Männchen Long Hui kamen damals "nach intensiven Verhandlungen", wie es vom Zoo heißt, nach Österreich. Long Hui verstarb jedoch 2016, woraufhin 2018 Bundespräsident Alexander van der Bellen und der damalige Kanzler Sebastian Kurz bei einem Staatsbesuch in China um ein neues Panda-Männchen baten. 2019 kam es dann, Yuan Yuan heißt es.
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Gibt es in Schönbrunn Panda-Nachwuchs – etwa die beiden berühmten Zwillinge Fu Feng und Fu Ban 2016, die dem Tiergarten viel Ansehen brachten – darf dieser nicht in Wien bleiben, sondern muss ein paar Jahre nach der Geburt nach China übersiedelt werden. Wie viel genau Schönbrunn für die chinesischen Bären zahlt, ist der Öffentlichkeit nicht bekannt.
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