Palästinenser greifen im Westjordanland Auto mit zwei Touristen an
Palästinenser haben in der Stadt Nablus im Westjordanland ein Auto mit zwei Touristen mit Steinen angegriffen. Unbestätigten Berichten zufolge soll es sich dabei um deutsche Urlauber gehandelt haben. Wie mehrere israelische Medien am Samstag berichteten, waren die beiden in einem Carsharing-Auto mit israelischem Kennzeichen unterwegs.
Eine Sprecherin des Militärs teilte mit, die Betroffenen seien leicht verletzt und nach dem Vorfall medizinisch von israelischen Soldaten versorgt worden. Anschließend wurden sie demnach der Polizei übergeben. Armee und Polizei äußerten sich zunächst nicht zur Herkunft der Touristen.
Auch aus der deutschen Botschaft stand eine offizielle Bestätigung am Abend aus. Botschafter Steffen Seibert schrieb aber auf Twitter zu den Berichten: "Ein Mob, der Touristen angreift, weil ihm ihr Nummernschild nicht gefällt, ist widerlich und feige". Er danke dem palästinensisch-israelischen Bürger, der sie gerettet habe, "aus tiefstem Herzen". Den Berichten zufolge soll der Mann den beiden Touristen beim Verlassen der Stadt geholfen haben.
Auf einem Video, das in sozialen Medien geteilt wurde, war zu sehen, wie rund zwei Dutzend Männer und Jugendliche ein Auto auf einer viel befahrenen Straße mit Steinen bewarfen und im stockenden Verkehr zunächst gewaltsam am Weiterfahren hinderten. Weitere Aufnahmen zeigen, dass auf dem Auto das Logo der Stadt Tel Aviv sowie ein Sticker mit einer israelischen Flagge angebracht waren. Die Echtheit des Videos konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.
Nablus gehört zu den palästinensischen Autonomiegebieten. Israelis ist die Einreise dorthin grundsätzlich verboten. Ausländische Touristen können die Stadt besuchen. Das Auswärtige Amt rät jedoch von Reisen in die Region um Nablus "dringend ab". Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten ist seit Monaten besonders angespannt. Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der in der kommenden Woche beginnt, wird weitere Gewalt befürchtet.
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