Flüchtlingswelle aus Aleppo: Moskau kontert Vorwürfen

Flüchtlingswelle aus Aleppo: Moskau kontert Vorwürfen
Aktivisten sprechen von über 500 Toten, darunter auch 23 Kinder.

Bei der Offensive der syrischen Armee in der Provinz Aleppo sind nach Angaben von Aktivisten bereits mehr als 500 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien 274 syrische Rebellen und ausländische Dschihadisten sowie 89 Zivilisten, darunter 23 Kinder, teilte die oppositionsnahe syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch mit. Die Regierungstruppen hatten ihre Offensive mit Unterstützung der russischen Luftwaffe am 1. Februar begonnen und so konnten sie in den vergangenen Tagen auf die bisherige Rebellenhochburg Aleppo vordringen. Zehntausende Menschen flohen an die Grenze zur Türkei. Kritiker werfen Moskau vor, an der jüngsten Flüchtlingswelle mitschuld zu sein. So hatte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel am Montag zu den jüngsten Luftschlägen in Aleppo erklärt: "Wir sind entsetzt über das menschliche Leid durch die Bombenangriffe - auch von russischer Seite."

Diesen Vorwürfe konterte der russische Vizeaußenminister Alexej Meschkow am Mittwoch. Es sei "Unsinn", dass Russland den Flüchtlingsstrom nach Europa verstärke. "Es ist umgekehrt - unsere Luftkräfte und die syrische Armee schaffen die Voraussetzung dafür, dass viele Flüchtlinge nach Syrien zurückkehren können", sagte Meschkow am Mittwoch nach Angaben der Agentur Interfax.

Auch die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa wies dies zurück. Die Luftangriffe würden eine "perfekte und konstruktive Atmosphäre" für den Kampf gegen den Terrorismus schaffen. Sie warf erneut der Türkei vor, mit Terroristen in Syrien zusammenzuarbeiten. Leider interessiere sich der Westen nicht dafür, behauptete Sacharowa.

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