Österreichische Aktivisten der Gaza-Hilfsflotte kommen am Dienstag heim

Zusammenfassung
- Vier österreichische Aktivisten der Gaza-Hilfsflotte kehren am Dienstag nach Österreich zurück.
- Die Aktivisten berichten von Folter, Misshandlung und mangelnder Versorgung während ihrer Gefangenschaft durch Israel.
- Kritik richtet sich an die österreichische Regierung wegen fehlender Unterstützung und mangelhafter Kommunikation.
Die vier Österreicherinnen und Österreicher, die sich an der jüngsten, von Israel gestoppten Gaza-Hilfsflotte beteiligt haben, werden am Dienstag in ihrer Heimat eintreffen, teilte Global Movement to Gaza mit. Zuvor waren sie nach Athen ausgeflogen worden, wie das Außenministerium auf APA-Anfrage bestätigte. Die Aktivisten berichten über "Folter und Misshandlung während ihrer illegalen Entführung und Gefangenschaft".
"Wir sind als Terroristen beschimpft und auch so behandelt worden. Wir mussten in der Nacht stundenlang am Boden sitzen, mit den Händen hinter dem Rücken mit Kabelbindern gefesselt, uns wurde medizinische Versorgung und 25 Stunden lang Wasser verweigert", hieß es in der Stellungnahme. Auch die österreichische Regierung wurde kritisiert: "Weder gegen den Völkermord an den Palästinenser:innen, noch gegen die Entführung und Folter von Österreicher:innen ist die Regierung aktiv geworden. Für uns ist das unverzeihlich", so Rafael Eisler, Mitglied der österreichischen Delegation des Global Movement To Gaza.
Die Kommunikation mit zuständigen Stellen sei schwierig bis unmöglich gewesen, auch Angehörige wären viel zu spät informiert worden. "Wir warten bis heute noch auf eine offizielle Stellungnahme des Außenministeriums zu dem Umgang mit den vier Aktivist:innen."
Weitere Aktivisten abgeschoben
Israel hat 171 weitere Aktivisten der gestoppten Hilfsflotte abgeschoben. 161 Menschen aus insgesamt 16 europäischen Ländern landeten am Montag in Athen, wie das griechische Außenministerium mitteilte. Zehn weitere Aktivisten wurden in die Slowakei gebracht. Unter den in Athen Gelandeten befand sich auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Sie und die französische Linkspolitikerin Rima Hassan berichteten von Gewalt von israelischer Seite.
Auch Thunberg berichtete, Aktivisten hätten in der israelischen Haft "Misshandlungen" erlitten, ohne jedoch Details zu nennen. Hassan erhob bei der Ankunft in Athen hingegen konkrete Vorwürfe: "Ich wurde von zwei Polizisten geschlagen, als sie mich in den Polizeiwagen beförderten", sagte sie. Weitere Aktivisten seien ebenfalls geschlagen worden.
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