Zwiespältiges Verhältnis zur Europäischen Union

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Befragungen seit Juni 1995 zeigen: 71 Prozent für EU-Mitgliedschaft.

Die Österreicher stehen der EU heute ambivalent gegenüber, ein Austritt aus der Staatengemeinschaft ist für die überwiegende Mehrheit aber keine Option. Das erklärte Paul Schmidt, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) am Mittwoch anlässlich der EU-Volksabstimmung vor 20 Jahren in einer Aussendung.

71 Prozent für EU-Mitgliedschaft

Am 12. Juni 1994 haben sich zwei Drittel der Österreicher (66,6 Prozent) für die EU-Mitgliedschaft ausgesprochen, an der Abstimmung nahmen über 80 Prozent der Stimmberechtigten teil. Aus mittlerweile 46 österreichweiten Befragungen der ÖGfE seit Juni 1995 lässt sich erkennen, dass die Zahl der Mitgliedschaftsbefürworter im Schnitt bei 71 Prozent, jene der Austrittsbefürworter bei 23 Prozent lag.

Im Frühjahr 2014 gaben 44 Prozent an, dass Österreich durch die Mitgliedschaft "deutlich mehr" (14 Prozent) bzw. "etwas mehr" Vorteile (30 Prozent) hatte. Für 35 Prozent überwogen die Nachteile. Für den Verbleib Österreichs in der EU sind laut der Umfrage unter knapp 600 Personen, 24 Prozent sind für einen Austritt, 13 Prozent bezogen keine Stellung.

Inhaltliche Auseinandersetzung vertiefen

"Das Fehlen eines kontinuierlichen und proaktiveren EU-Dialogs ist einer der Hauptgründe für das zwiespältige Verhältnis der Österreicher zur EU", erklärte Schmidt. Die Neubestellung des EU-Parlaments und der Kommission ist aus seiner Sicht nun der "ideale Zeitpunkt", um die inhaltliche Auseinandersetzung über Europa zu vertiefen: "Ein guter Anlass für den Neustart einer EU-Kommunikation in Österreich."

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