Die Rockmusiker von „Pearl Jam“ werden Hits wie „Alive“ zum Besten geben. Taxifahrer, Friseure, Lieferanten und Bodyguards auf dem mondänen Eiland freuen sich auf Extra-Umsätze. Für das amerikanische Sylt eigentlich eine Win-Win-Situation.
Krieg in Sozialen Medien
Wäre da nicht Corona. Und die vierte Welle, ausgelöst durch die Delta-Variante.
Seit Obamas Feierpläne durch das Nachrichten-Portal Axios in die Welt geraten sind, hat sich in sozialen Medien ein Stellungskrieg entwickelt. Das eine Lager hält es für unverantwortlich und zynisch, dass ausgerechnet ein Ex-Präsident Hunderte von Leuten zusammentrommelt, während die amtierende Regierung vor Menschenansammlungen warnt und Maskentragen empfiehlt.
Superspreader-Gefahr?
Ist eine Superspreader- Gefahr gegeben? Erst am Sonntag hatte der Chef des Nationalen Gesundheits-Instituts, Francis Collins, Zweifel geäußert, dass man bei größeren Partys den (Impf)-Status eines jeden einzelnen vorher kontrollieren könne. Selbst wenn: Seit im 120 Kilometer nördlich von Martha’s Vineyard liegenden Provincetown Hunderte doppelt Geimpfte trotzdem mit der Delta-Version infiziert wurden, gilt eine Impfung nicht mehr automatisch als Unbedenklichkeitsbescheinigung.
"Vorbild-Charakter"
Obama-Fans halten dagegen: Der Gastgeber wisse, wie sensibel das Thema ist und dass sein „Vorbild-Charakter“ gefragt sei. Seine Sprecher haben bereits erklärt, dass alle Gäste geimpft sein sollten (von einer Verpflichtung ist aber keine Rede) und vor Ort getestet würden. Ein offizieller „Koordinator“ soll am Feier-Abend die Einhaltung der regionalen Corona-Bestimmungen überwachen. Dazu müsste auch das von Massachusetts-Gouverneur Charlie Baker dringend empfohlene Maskentragen gehören; auch für Geimpfte.
Obamas langjähriger Vize und Wegbegleiter Joe Biden verzichtet auf den Trip gen Norden. Man werde später zusammenkommen, um Obama in den „Klub der Über-60-Jährigen“ aufzunehmen, sagte eine Sprecherin des Weißen Hauses.
Deals mit Netflix
Obama, von 2009 bis 2017 im Amt, präsentiert sich im Ruhestand aktiver denn je. Seit die Töchter Sasha und Malia aus dem Haus sind, widmet sich der erste afro-amerikanische US-Präsident mit seiner Frau Michelle der gemeinsamen Firma „Higher Ground Productions“. Von dort aus werden, eingebettet in einen millionenschweren Deal mit dem Streaming-Riesen Netflix, diverse Filme und Serien kreiert. Für Spotify intensiviert Obama erfolgreiche Podcast-Produktionen. Darunter auch die Kollaboration mit Rock-Legende Bruce Springsteen, in der kenntnisreich und pointiert Amerikas aktueller Zustand der Zerrissenheit verhandelt wird. Eine verschriftlichte Form soll am 26. Oktober erscheinen. Titel des Buches: „Abtrünnige. Geboren in den USA“. Von den Tantiemen, sagen Insider aus dem Verlagswesen, könnte Obama bequem jede Woche eine Party wie die anstehende zu seinem 60. bezahlen.
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