Nord- und Südkorea unterzeichneten Abkommen zu Industriepark

Außerdem wurde die Einrichtung eines gemeinsamen Komitees zur Beaufsichtigung des Betriebs beschlossen.

Der Industriepark Kaesong gilt als Symbol für eine Kooperation der beiden verfeindeten koreanischen Staaten: Südkoreanische Unternehmen beschäftigten Zehntausende Nordkoreaner auf nordkoreanischem Boden – bis lautes Säbelrasseln und Kriegstöne auf der Halbinsel im Frühjahr ein Aus für die Industriezone bedeuteten: Nordkorea schloss daraufhin das Erfolgsprojekt.

Das Säbelrasseln scheint nun Geschichte zu sein. Am Donnerstag einigten sich die beiden Nachbarstaaten auf eine Wiedereröffnung von Kaesong.

Im neuen Abkommen einigen sich die Länder auf ein gemeinsames Komitee, das den Betrieb – der zehn Kilometer innerhalb des nordkoreanischen Territoriums liegt – beaufsichtigen soll. Das neue Komitee soll im Gegensatz zum früheren Management von beiden Ländern gleichermaßen besetzt sein. Die erste Sitzung wird voraussichtlich kommenden Montag abgehalten werden. Neben den südkoreanischen Firmen sollen auch internationale Unternehmen in die gemeinsame Industriezone eingeladen werden.

Eine Karte von Nord- und Südkorea mit den Städten Pjöngjang, Kaesong, Seoul und Pusan.
Der acht Jahre alte Industriepark stellt das bisher größte wirtschaftliche Projekt Koreas dar. Mehr als 120 südkoreanische Unternehmen beschäftigten 53.000 nordkoreanische Arbeiter, bevor das Projekt den Spannungen zum Opfer viel. Nordkorea zog daraufhin seine Arbeiter aus dem Gebiet ab, wodurch Milliarden-Umsätze auf dem Spiel standen. Der größtenteils aus dem Süden finanzierte Komplex brachte dem Norden bis zu seiner Schließung im Frühjahr nach Schätzungen jährlich bis zu umgerechnet 67 Mio. Euro ein.

Süd- und Nordkorea haben zuletzt wieder Signale der Entspannung ausgesendet. Die neue südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye betonte, ein neues Vertrauensverhältnis zum Norden aufbauen zu wollen. Aussagen aus Pjöngjang gingen in dieselbe Richtung.

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