Wieder Familientreffen zwischen Norden und Süden

Im September haben zerrissene Familien erstmals wieder die Möglichkeit einander zu sehen.

Leichte Zeichen der Entspannung auf er koreanischen Halbinsel: Erstmals seit 2010 soll es wieder grenzübergreifende Treffen für Familien geben, die seit dem Korea-Krieg (1950-53) auseinandergerissen sind. Das nordkoreanische Komitee für die friedliche Wiedervereinigung erklärte am Sonntag laut staatlichen Medienberichten, Pjöngjang nehme den Vorschlag Südkoreas für die Treffen am 19. September an.

Die südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye hatte die nordkoreanische Führung am Donnerstag aufgerufen, für derartige Treffen ihr "Herz zu öffnen". Am 19. September wird in Korea traditionell das Erntedankfest Chuseok begangen. Die Familienzusammenführung soll im Ferienpark Kumgang im Norden stattfinden, in dem sich in den Jahren 1998 bis 2008 bereits tausende Südkoreaner aufhielten. Am 4. Oktober soll es nach den derzeitigen Planungen die Möglichkeit geben, getrennte Familien per Videokonferenz zusammenzuschalten.

Millionen Familien getrennt

Zuletzt hatte es koreanische Familienzusammenführungen im Jahr 2010 gegeben. Unter Aufsicht des Roten Kreuzes trafen sich Verwandte, die seit dem Korea-Krieg auf verschiedenen Seiten der innerkoreanischen Grenze lebten. Seit dem Jahr 2000 konnten 17.000 Menschen kurzzeitig ihre Verwandten besuchen. Der Krieg hatte Millionen von Menschen von ihren Familien getrennt. Etwa 72.000 Südkoreaner stehen auf einer offiziellen Warteliste, in der Hoffnung, ihre Verwandten im Norden besuchen zu dürfen. Die Hälfte von ihnen ist bereits über 80 Jahre alt.

Nach einer Phase extremer Spannungen zwischen den beiden koreanischen Staaten stehen die Zeichen derzeit auf Annäherung. In der vergangenen Woche wurde bereits die Wiedereröffnung des gemeinsamen Industrieparks Kaesong beschlossen. Nordkorea hatte im April wegen eines Militärmanövers Südkoreas und der USA seine 53.000 Arbeiter aus Kaesong abgezogen.

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