Russen-Gas für Europa? Warum gerade Trump das will

Die stillgelegte Nord-Stream-Pipeline könnte wiederbelebt werden
Die USA wollen Nord Stream als Teil des Ukraine-Friedensplans wiederbeleben. Trump will so am Russen-Gas mitverdienen – und sich Einfluss auf Europas Energieversorgung sichern.

Es klingt ziemlich paradox. Ausgerechnet US-Präsident Donald Trump, der in seiner ersten Amtszeit die russische Nord-Stream-Pipeline verteufelte, will das Projekt wiederbeleben. Russland und die USA führen Gespräche über die „Wiederherstellung der normalen Energieversorgung Europas“, bestätigte jetzt auch Russlands Außenminister Sergej Lawrow. Mit  gewohnt süffisantem Ton fügte er hinzu: „Es wird interessant, wie die Amerikaner die Europäer dazu zwingen werden, sich nicht mehr gegen russisches Gas zu wehren.“

Auf den ersten Blick scheint Trumps Angebot an die Russen mehr als unlogisch. Die Pipeline, mehrheitlich im Besitz der Gazprom, lieferte vor dem Ukraine-Krieg jahrelang billiges Gas an Europa; damals war die EU zu 80 Prozent abhängig von Putins Gas. Trump, der sein teures Flüssiggas (LNG) an die Europäer verkaufen wollte, war das ein Dorn im Auge – er ließ den geplanten Ausbau der Pipeline sanktionieren.

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