Nizza: Islamisten-Hochburg an der Cote d'Azur

Aus keinem französischen Departement sind so viele Kämpfer in den Syrienkrieg gezogen wie aus Alpes-Maritimes.

Nizza gilt als fruchtbares Terrain für Islamisten. Neben Paris, Toulouse und Lyon gehört die Hafenstadt am Mittelmeer zu den Hochburgen islamistischer Radikalisierung in Frankreich.

Omar Omsen, der im Ruf steht, einer der wichtigsten Rekrutierer in Frankreich zu sein, hat in Nizza angefangen, für den Dschihad in Syrien zu werben. Seit 2013 hält sich der selbsternannte Imam in Syrien auf. Viele Franzosen, die dort zum Kampf ausgebildet werden, sollen aus Nizza stammen.

Warum gerade Nizza, das nach Paris die meisten Touristen anzieht? Fachleute führen die große Gemeinschaft nordafrikanischer Einwanderer an, die nicht in die französische Gesellschaft integriert seien. Die Viertel in Nizza seien klein, die Menschen kennen sich, man treffe sich im Schnellimbiss und beim Fußball, erklärte Omsen. Der Franko-Senegalese wird aktiv von Frankreichs Geheimpolizei gesucht.

Rund 100 Dschihadisten seien aus dem Département Alpes-Maritimes in den Syrienkrieg gezogen, so viele wie aus keinem anderen französischen Département, schrieb die Zeitung „Libération“. Man wisse, dass Nizza ein Zentrum der Radikalisierung sei, bestätigte auch der französische Parlamentsabgeordnete Sébastien Pietrasanta nach dem jüngsten Anschlag.

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