Tote bei Kämpfen zwischen Christen und Muslimen

People rush to the scene of Monday's explosions at a bus park in Sabon Gari in Kano March 19, 2013. Five explosions at the bus park in northern Nigeria's main city of Kano killed at least 25 people on Monday, a Reuters witness said, in an area where Islamist sect Boko Haram is waging an insurgency against the government. The coordinated bombing came as an audio tape emerged of a man saying he was the father of a family of seven French tourists kidnapped by Boko Haram militants. REUTERS/Stringer (NIGERIA - Tags: DISASTER POLITICS)
39 Menschen starben bei den Zusammenstößen in Taraba, mehr Opfer werden befürchtet.

In Nigeria ist es erneut zu schweren Zusammenstößen zwischen Christen und Muslimen gekommen. Wie die Polizei mitteilte, sind dabei mindestens 39 Menschen gestorben. Zudem seien bei der Gewalt im zentralen Bundesstaat Taraba am Freitag 30 Menschen schwer verletzt worden, teilte die Polizei am Samstag mit. Dutzende Häuser wurden angezündet und zerstört.

Bisher seien 39 Todesopfer gezählt worden, sagte Polizeisprecher Joseph Kwaji. Außerdem seien im Zuge der Ausschreitungen in der Stadt Wukari 32 Häuser zerstört worden. Bewohnern zufolge könnte die Zahl der Toten weiter steigen.

Festnahmen

40 mutmaßliche Verdächtige seien festgenommen worden, sagte der Polizeisprecher. Wegen des Gewaltausbruchs verhängten die Behörden in Wukari eine 24-stündige Ausgangssperre. Zusätzlich stationierte Soldaten sollten zu einer Beruhigung der Lage beitragen.

Die interreligiösen Spannungen in Wukari hatten seit Februar zugenommen, als der Streit zwischen einer muslimischen und einer christlichen Fußballmannschaft um einen Trainingsplatz in Ausschreitungen mit mehreren Todesopfern eskaliert war. Die Ausschreitungen am Freitag ereigneten sich einen Tag, nachdem die Regierung des Bundesstaates Taraba einen Ausschuss zur Untersuchung der Gewalt im Februar eingesetzt hatte.

Boko Haram kämpft für islamischen Staat

Zudem tobt im Norden und im Zentrum Nigerias seit Jahren ein blutiger Konflikt zwischen Sicherheitskräften und der islamistischen Organisation Boko Haram. Die Sekte kämpft im mehrheitlich muslimischen Norden des Landes mit Gewalt für einen islamischen Staat. Bei Gefechten und Anschlägen auf Kirchen, Armee- und Regierungseinrichtungen wurden seit 2009 mindestens 3000 Menschen getötet. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) geht von mindestens 3600 Todesopfern aus, die teils auch auf das Konto der Sicherheitskräfte gingen.

Am Freitag wurde in der Boko-Haram-Hochburg Maiduguri der frühere Ölminister Shettima Ali Monguno entführt. Bewaffnete überfielen vor einer Moschee das Auto des 87-Jährigen und verschleppten ihn.

Kommentare