Nigeria: Mehr als 45 Tote bei Anschlägen

Eine Polizistin in Maiduguri - 45 Menschen wurden dort bei Anschlägen getötet (Symbolbild).
In Maiduguri, der Hochburg von Boko Haram, hat sich eine Attentäterin in die Luft gesprengt.

Im Nordosten Nigerias sind am Dienstag bei einem Doppelanschlag auf einen Markt der Stadt Maiduguri mehr als 45 Menschen getötet worden. Die Zahl der Opfer beruht auf übereinstimmenden Angaben von Rettungskräften und Augenzeugen. Ein Vertreter der nationalen Notfallbehörde bestätigte, dass „viele Menschen getötet wurden“. Maiduguri ist die Hauptstadt des Bundesstaats Borno und eine Hochburg der Extremistengruppe Boko Haram.

Nach Angaben eines Polizeioffiziers explodierte zunächst eine Bombe. Der Händler Usman Babaji sagte, der Sprengsatz sei in einer Rikscha versteckt gewesen. Als die Menschen zur Rettung der Verletzten herbeieilten, explodierte eine zweite Bombe. Der zweite Sprengsatz wurde laut Augenzeugen von einer verschleierten Selbstmordattentäterin gezündet.

"Als ob sie ein Baby tragen würde"

„Die Frau hatte die Sprengsätze um ihren Rücken gewickelt, als ob sie ein Baby tragen würde, dann näherte sie sich dem Ort der ersten Explosion“, sagte der Händler Abubakar Bello. Drei weitere Zeugen bestätigten diese Darstellung.

Die islamistische Rebellengruppe Boko Haram kämpft seit Jahren im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für einen islamischen Staat. Bei Angriffen auf Sicherheitskräfte, Behörden, Schulen und Kirchen tötete die sektenartige Gruppierung seit dem Jahr 2009 mehr als zehntausend Menschen. Erst am Sonntag wurden bei einem Angriff der Extremisten auf Fischverkäufer am Tschadsee im Nordosten Nigerias 48 Menschen getötet. Die Regierung setzt seit Jahren auf einen massiven Militäreinsatz, bekommt die Lage aber nicht in den Griff.

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