Neue Anklage gegen Assange: 175 Jahre Haft drohen

Neue Anklage gegen Assange: 175 Jahre Haft drohen
Die Justiz wirft Assange vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning beim Publizieren geheimer Infos geholfen zu haben.

Die US-Justiz hat eine neue Anklage gegen Wikileaks-Gründer Julian Assange erlassen. Das Justizministerium in Washington teilte mit, gegen den 48-Jährigen werde von einer breiteren Verschwörung beim Hacken von Computern als bislang ausgegangen.

Demnach hätten "Assange und andere" Menschen dafür rekrutiert, Netzwerke zu hacken, damit Wikileaks davon profitiere. Zu den bisher 18 Anklagepunkten gegen Assange sollen allerdings keine weiteren hinzugefügt werden.

Bis zu 175 Jahre Haft

Die Justiz wirft Assange vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von amerikanischen Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Dabei soll dem Justizministerium zufolge insbesondere die Sicherheit von Informanten aufs Spiel gesetzt worden sein.

Bei einer Verurteilung in allen 18 Anklagepunkten drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft. Assange bestreitet die Vorwürfe. Die Wikileaks-Enthüllungen hatten auch zur Aufdeckung von Kriegsverbrechen durch amerikanische Soldaten geführt.

Assange hatte sich aus Angst vor einer Auslieferung an die Vereinigten Staaten 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchtet. Damals lag gegen ihn ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor. Die Ermittlungen wurden jedoch später eingestellt.

Die britische Polizei verhaftete Assange im April 2019, weil er mit der Flucht in die Botschaft gegen Kautionsauflagen verstoßen hatte. Er wurde zu einem knappen Jahr Gefängnis verurteilt.

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