Bis zu 45 Tote bei israelischem Angriff auf UN-Schule in Gaza

Bis zu 45 Tote bei israelischem Angriff auf UN-Schule in Gaza
Die israelische Armee spricht von einem Versteck der islamistischen Hamas in der UN-Schule im Zentrum des Gazastreifens.

Bei einem israelischen Luftangriff auf eine UN-Schule in Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens, in der sich Hunderte Vertriebenen aufgehalten haben sollen, sind nach Angaben des Palästinenser-Hilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA) 35 bis 45 Menschen getötet worden. Die genaue Zahl sei noch nicht bekannt, sagt UNRWA-Kommunikationsdirektorin Juliette Touma. Die meisten Opfer waren nach palästinensischen Angaben Frauen, Kinder und Jugendliche, hieß es am Donnerstag in der Früh aus medizinischen Kreisen in dem Küstengebiet.

Mehr als 50 weitere Menschen wurden demnach verletzt. Dem israelischen Militär zufolge galt der Angriff einer Stellung der militanten Palästinenser-Organisation Hamas innerhalb des Schulgebäudes. Israels Armee erklärte, bei dem Luftschlag in der Nacht auf Donnerstag seien mehrere Terroristen getötet worden, die Anschläge geplant hätten.

Bis zu 45 Tote bei israelischem Angriff auf UN-Schule in Gaza

Terroristen von Hamas und Dschihad getötet

In einer Erklärung erklärten die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), die Jets hätten einen "präzisen Angriff auf einen Hamas-Komplex in einer Unrwa-Schule in der Gegend von Nuseirat" durchgeführt. Dabei seien "Terroristen" der Hamas und des Islamischen Dschihad getötet worden, die an dem Angriff auf den Süden Israels am 7. Oktober beteiligt waren, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und 251 weitere als Geiseln genommen wurden. Sie hätten den Bereich der Schule in dem Flüchtlingsviertel Nuseirat als Unterschlupf und für ihre Aktivitäten missbraucht. Vor dem Angriff wurden nach Darstellung der Armee Maßnahmen ergriffen, um das Risiko für Zivilisten zu verringern. Auch die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Bis zu 45 Tote bei israelischem Angriff auf UN-Schule in Gaza

Seit Kriegsbeginn dienen Schulgebäude des UNRWA häufig Binnenflüchtlingen als Zufluchtsort - auch in der Hoffnung, dass Israel die UNO-Gebäude in der Regel nicht gezielt angreift. Israel wiederum wirft der Hamas immer wieder vor, aus zivilen Einrichtungen heraus zu operieren und Zivilisten damit in Gefahr zu bringen oder bewusst als Schutzschild zu missbrauchen.

Nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums wurden seither mindestens 36.580 Menschen im Gazastreifen getötet.

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