Israel dementiert UN-Bericht zu Hungersnot im Gazastreifen
Israel hat den jüngsten UN-Bericht zur "katastrophalen" Ernährungssituation im Gazastreifen scharf zurückgewiesen. Das Gutachten sei "äußerst irreführend" und "sehr voreingenommen", erklärte der israelische Regierungssprecher David Mencer am Donnerstag. Dies liege daran, dass seine Grundlage "Daten von Hamas- Gesundheitseinrichtungen" seien.
Behauptungen sollen "unbegründet" sein
Behauptungen bezüglich einer angeblichen Hungersnot im Gazastreifen seien "unbegründet", fügte Mencer hinzu. Ihr Hauptzweck bestehe "natürlich" darin, Druck auf Israel auszuüben.
Laut einer am Dienstag veröffentlichten Auswertung der IPC-Skala zum Hungermonitoring der UNO ist eine im März für den Norden des Palästinensergebietes befürchtete Hungersnot nicht eingetroffen. "Die Lage im Gazastreifen ist jedoch nach wie vor katastrophal und es besteht ein hohes anhaltendes Risiko einer Hungersnot im gesamten Gazastreifen", heißt es in dem Bericht.
495.000 Menschen - laut UNO etwa 22 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens - seien nach wie vor von einer "akuten Ernährungsunsicherheit katastrophalem Ausmaßes" betroffen. Weitere 745.000 Menschen befinden sich demnach in einer Notsituation.
Lebensmittellieferungen
Laut dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) zeichnet der neue Bericht "ein deutliches Bild des anhaltenden Hungers". Die Entwicklung zeige zudem, welchen Unterschied der Zugang zu mehr Hilfslieferungen machen könne, erklärte die UN-Organisation. Verstärkte Lebensmittellieferungen im Norden hätten dazu beigetragen, den Hunger zu verringern. Im Süden des Palästinensergebietes habe sich die Lage hingegen vor dem Hintergrund der Kämpfe in der Stadt Rafah verschlimmert.
Israel hatte den vorherigen IPC-Bericht im März mit der Begründung zurückgewiesen, dieser enthalte Ungenauigkeiten und fragwürdige Quellen.
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