Nah dran am echten Leben: Premierministerin Ardern als "Anti-Trump"

Nah dran am echten Leben: Premierministerin Ardern als "Anti-Trump"
Neuseelands Regierungschefin bewies Krisenmanagement und Empathie – Labour Partei wird Wahlsieg am Samstag prognostiziert.

Rechtzeitig vor den Parlamentswahlen am Samstag kann Premierministerin Jacinda Ardern ein Covid-freies Neuseeland bewerben. Die Freude darüber mag groß sein, doch beim ersten Mal Anfang Juni war die 40-Jährige regelrecht euphorisch, als sie den Sieg der Insel über das Virus verkündete. Strahlend erzählte sie vor laufenden Kameras, sie habe, als sie die Nachricht erhalten habe, ihr Töchterchen geschnappt und sei mit ihr durch die Wohnung getanzt. Die Zweijährige habe nicht recht gewusst, wie ihr geschieht, sagte Ardern und lachte gelöst.

Es sind Szenen wie diese, die das Bild der seit 2017 regierenden Labour-Chefin zeichnen – so wie auch ihre Reaktion auf die dunkelsten Stunden in ihrer Amtszeit im März 2019, als ein Rechtsextremist aus Australien in zwei Moscheen 51 Muslime in Christchurch erschossen hat. Sichtlich mitgenommen vom Massenmord, der die ganze Welt erschütterte, bewies Ardern Mitgefühl und Stärke. Sie hielt einfühlsame Reden, umarmte trauernde Muslime und initiierte eine Waffengesetzverschärfung. Heute sind halbautomatische Waffen, wie der Täter sie verwendet hatte, auf der Insel verboten.

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