Nach Protesten Dutzende Barcelona-Flüge gestrichen

Die Proteste gegen die harten Urteile der spanischen Justiz gegen katalanische Separatisten gehen weiter.

Die massiven Proteste in Katalonien gegen die harten Gerichtsurteile für neun Separatistenführer haben auch am Dienstag zu Beeinträchtigungen im Flugverkehr geführt. Nachdem bereits am Montag auf dem Flughafen Barcelona zahlreiche Verbindungen gestrichen werden mussten, wurden im Zuge der Aktionen auch am Dienstag mindestens 45 Flüge gecancelt.

Dutzende weitere Flugzeuge konnten nur mit Verspätung starten. Viele Passagiere verbrachten die Nacht am Flughafen El Prat. Die Flugverbindungen zwischen Barcelona und Wien waren nicht betroffen. „Es gab und gibt keine Auswirkungen“, sagte der Sprecher des Flughafens Wien, Peter Kleemann, der APA am Dienstag auf Anfrage.

"Demokratischer Tsunami"

Auf dem Flughafen Barcelona hatten nach der Bekanntmachung der Urteile am Montag Tausende Demonstranten versucht, die Zugangswege zu versperren und den gesamten Flughafen lahmzulegen. Zu der Aktion hatte die Plattform „Demokratischer Tsunami“ aufgerufen.

Das Oberste Gericht in Madrid hatte im Zuge des illegalen Abspaltungsreferendums von Oktober 2017 lange Haftstrafen für frühere katalanische Spitzenpolitiker von bis zu 13 Jahren verhängt. Am Dienstagvormittag war die Situation zunächst ruhig, allerdings war auch der Zugverkehr noch teilweise beeinträchtigt.

Am Flughafen und bei Kundgebungen in Barcelona und anderen Teilen der Region im Nordosten Spaniens war es vor allem am Abend zu teils schweren Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Diese setzte unter anderem Plastikgeschoße ein, um die Demonstranten unter Kontrolle zu halten. Insgesamt seien mindestens 75 Menschen verletzt worden, drei Aktivisten seien festgenommen worden, berichtete das spanische Fernsehen.

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