Nach Attacken auf Trump: USA prüfen TikTok-Verbot

Nach Attacken auf Trump: USA prüfen TikTok-Verbot
US-Abgeordnete haben sich besorgt gezeigt über TikToks Umgang mit Nutzerdaten. Sie befürchten eine Zusammenarbeit mit Chinas Geheimdiensten.

Die USA prüfen Außenminister Mike Pompeo zufolge ein Verbot von Soziale-Medien-Apps aus China wie TikTok. "Es ist etwas, das wir uns anschauen", sagte Pompeo am späten Montagabend dem Sender Fox News. Die vom chinesischen Unternehmen ByteDance vertriebene Video-App ist in der China selbst nicht auf dem Markt.

US-Abgeordnete haben sich besorgt gezeigt über TikToks Umgang mit Nutzerdaten und befürchten eine Zusammenarbeit mit Chinas Geheimdiensten. Indien hatte TikTok und 58 weitere Apps aus China jüngst verboten. TikTok hat erklärt, man werde Zensurgesuche oder Bitten um Nutzer-Daten der chinesischen Regierung nicht Folge leisten.

Trump-Trolle legte Online-Store lahm

US-Präsident Donald Trump wurde zuletzt mehrfach Zielscheibe von TikTok-Usern. Nachdem Tausende Gratistickets für Trumps Wahlkampfauftritt in einer Arena in Tulsa reserviert hatten - nur um Trumps Corona-Party fernzubleiben und für eine halbleeres Stadion zu sorgen - legten sie noch einmall kräftig nach.

Weiterer Trend: In Trumps Online-Store - dem "Trumpstore" - Merchandise-Artikel im Wert von tausenden Dollar in den Warenkorb legen. Macht das eine kritische Zahl an Personen über einen konstanten Zeitraum, gilt das Produkt als ausverkauft. Natürlich erwarben die "Trump-Trolle" weder Trump-Baseballs, noch Trump-Wasserflaschen, sondern sorgen nur dafür, das tatsächliche Trump-Fans online nichts aus der Produktpalette des Präsidenten kaufen können, weil die Dinge eben in anderer Menschen Warenkörbe lagern.

Die User haben gleichzeitig damit begonnen, Trumps Restaurants und Firmen auf Online-Plattformen wie Yelp oder Google mit schlechten Bewertungen zu bombardieren. 

Freiwilliger Abzug aus Hongkong

Die Video-App TikTok des chinesischen Konzerns ByteDance soll in den kommenden Tagen vom Markt in Hongkong genommen werden. Dies geschehe "angesichts der jüngsten Ereignisse", sagte ein TikTok-Sprecher in der Nacht auf Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Zuvor hatte der US-Konzern Facebook als Reaktion auf das umstrittene neue Sicherheitsgesetz angekündigt, keine WhatsApp-Daten mehr an die Justizbehörden in Hongkong auszuliefern. TikTok hat in der Vergangenheit erklärt, man werde Zensurgesuche oder Bitten um Nutzer-Daten der chinesischen Regierung nicht Folge leisten.

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