Mursi-Anhänger sollen ausgehungert werden

Die ägyptischen Sicherheitskräfte wollen den Dauerprotest von Islamisten ohne Blutvergießen beenden.

Die ägyptische Regierung soll eine neue Strategie entworfen haben, um den Dauerprotest von Islamisten zu beenden. Nach Informationen der arabischen Zeitung Al-Sharq Al-Awsat“ soll ein Blutvergießen verhindert werden. Stattdessen wollen die Sicherheitskräfte den Tausenden Menschen, die seit mehr als einem Monat in einem Protestcamp ausharren, die Lebensmittel- und Wasserzufuhr abdrehen.

Ganze Familien haben sich dort im Kairoer Stadtteil Nasr City niedergelassen. Zum Schutz gegen eine Erstürmung haben die Anhänger des entmachteten Präsidenten Mohammed Mursi inzwischen mehrere Steinmauern hochgezogen.

Eine gewaltsame Erstürmung der Zeltstadt sei verworfen worden, heißt es in dem Zeitungsbericht, weil die Regierung internationale Konsequenzen und wirtschaftliche Nachteile fürchte. Einem Szenario des Innenministeriums zufolge hätte bei einer solchen Aktion mit 3000 bis 5000 Toten gerechnet werden müssen.

Aufregung um israelischen Angriff

Eine radikale Islamistengruppe hat am Samstag Israel für die Tötung von vier ihrer Kämpfer auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel verantwortlich gemacht. Die Männer seien bei ihrem Einsatz im "Heiligen Krieg" durch einen israelischen Drohnenangriff getötet und damit zu "Märtyrern" geworden, hieß es seitens der Gruppe Ansar Bait al-Makdis. Die israelische Armee lehnte eine Stellungnahme dazu ab.

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