Morales bietet Snowden Asyl in Bolivien an

US-Geheimdienstenthüller Edward Snowden sitzt weiterhin in Moskau fest.

Der bolivianische Präsident Evo Morales hat dem Ex-US-Geheimdienstmitarbeiter und Aufdecker Edward Snowden Asyl in seinem Land angeboten, sollte dieser es beantragen. Zuvor hatten bereits die Präsidenten von Venezuela und Nicaragua, Nicalas Maduro und Daniel Ortega Snowden Unterstützung angeboten. Der von den USA gesuchte Aufdecker wird weiterhin im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo vermutet.

Einer bolivianischen Regierungsmaschine mit Morales an Bord war in der Nacht zum Mittwoch der Überflug über mehrere europäische Länder verweigert worden, weil Snowden an Bord vermutet worden war. Morales saß deshalb rund 13 Stunden am Wiener Flughafen fest.

Weitere Angebote

Auch Nicaragua und Venezuela machten dem Amerikaner am Freitag ein Asyl-Angebot. Nicaragua und Venezuela sind befreundet, werden von linksgerichteten Regierungen geführt und sind den USA gegenüber kritisch eingestellt. Nicaragua, in Zentralamerika nördlich von Costa Rica gelegen, ist eines der ärmsten Länder der Region, hat aber von finanziellen Hilfen Venezuelas profitiert. Das südamerikanische Land ist reich an Öl und daher für die Weltwirtschaft von Bedeutung.

Der IT-Spezialist Snowden hatte zuletzt für den US-Abhördienst NSA gearbeitet und war Ende Mai mit geheimen Dokumenten von Hawaii nach Hongkong geflohen. Von dort aus machte er massive Ausspäh- und Abhörprogramme der USA und des britischen Geheimdienstes öffentlich. Die Justizbehörden der Vereinigten Staaten suchen ihn seitdem wegen Geheimnisverrats per Haftbefehl. Der 30-Jährige soll sich seit über einer Woche im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo aufhalten. Sein amerikanischer Reisepass wurde für ungültig erklärt, was eine Ausreise aus Russland zusätzlich erschwert.

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