Montenegro: Kirchenstreit mit regionaler Sprengkraft

Montenegro: Kirchenstreit mit regionaler Sprengkraft
Die serbisch-orthodoxe Kirche in Montenegro befürchtet Enteignungen. Belgrad mischt in dem Konflikt kräftig mit.

Von Anton Totter

In dem seit 2006 unabhängigen Balkanstaat Montenegro wachsen seit Wochen die Spannungen zwischen der von Belgrad gestützten serbisch-orthodoxen Kirche und der Regierung. Anlass: das nach fünfjährigen Verhandlungen am 8. Jänner in Kraft getretene Kirchengesetz. Konkret handelt es sich dabei um den Versuch, ein aus dem Jahr 1977, das heißt aus kommunistischer Zeit, stammendes Gesetz zu aktualisieren.

Auf Widerstand stößt vor allem jene Stelle der Adaptierung, die von allen Glaubensrichtungen einen Besitznachweis innerhalb des Landes für Kirchen, Klöster und Grundstücke vor 1918 fordert. Also vor jenem Jahr, in dem durch die Gründung des Königreichs Jugoslawien zahlreiche Gebäude an die serbisch-orthodoxe Kirche übergegangen sind.

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