Mindestens 22 Tote bei Brand im Gazastreifen
Bei einem Wohnhausbrand in einem Flüchtlingslager im Gazastreifen sind mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigten der Zivilschutz und das Krankenhaus vor Ort am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Unter den Toten sind demnach auch mehrere Kinder. Wie der Direktor des Krankenhauses, Salah Abu Laila, sagte, wurden mindestens 21 Leichen in die Klinik gebracht. Darunter sollen auch sieben Kinder sein.
Das Krankenhaus befindet sich in der Nähe des Brandes im nördlichen Teil des Küstenstreifens. Mindestens 30 Menschen wurden demnach verletzt. Es werde damit gerechnet, dass die Zahl noch weiter steige.
Wie die Nachrichtenagentur Wafa berichtete, brach das Feuer in einer Wohnung in Jabalia im nördlichen Gazastreifen aus und griff auf den Rest des Gebäudes über.Nach Angaben des Innenministeriums in Gaza sollen in dem Gebäude nach ersten Erkenntnissen große Mengen Treibstoff gelagert worden sein. Die Ermittlungen zur Brandursache dauerten an. Augenzeugen berichteten, dass in dem Gebäude eine Feier stattgefunden habe als das Feuer ausbrach. Auf Videos war zu sehen, wie zahlreiche Einsatzkräfte versuchten, die Flammen zu löschen.
Größte Flüchtlingslager im Gazastreifen
Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas erklärte nach Angaben seines Beraters, Hussein al-Sheikh, für Freitag einen Tag der Trauer "an dem an allen offiziellen Stellen Flaggen auf Halbmast wehen werden".
Jabalia ist das größte Flüchtlingslager im Gazastreifen und wurde 1950 errichtet. Heute leben dort mehr als 110.000 registrierte Flüchtlinge auf nur knapp eineinhalb Quadratkilometern Fläche.
In dem Küstenstreifen leben rund 2,2 Millionen Menschen unter sehr schlechten Bedingungen. Mehr als 60 Prozent der Bewohner sind nach Angaben des UN-Nothilfebüros (Ocha) auf Hilfsgüter angewiesen. Sauberes Wasser ist Mangelware, Strom gibt es nur wenige Stunden am Tag. Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte 2007 gewaltsam die Macht in dem Küstenstreifen am Mittelmeer an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Gebiets, die von Ägypten mitgetragen wird.
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