Der Gazastreifen bleibt eine Zeitbombe
Diesmal war der tödliche Spuk schnell vorbei. Nach drei Tagen, um genau zu sein, stellten Israel und die radikale Palästinensermiliz im Gazastreifen, „Islamischer Dschihad“, ihre Feindseligkeiten ein. Gut so. Was bleibt nach massiven israelischen Luftangriffen auf den schmalen Küstenstreifen und dem Raketenhagel Richtung Israel? Dutzende Tote und Hunderte Verletzte auf palästinensischer Seite. Und sonst? Ein stark geschwächter „Islamischer Dschihad“, dessen Waffenarsenale teilweise zerstört und dessen Kommandostruktur hart getroffen wurde. Insofern hat Israel seine Ziele rasch und effizient erreicht – was sich Übergangspremier Jair Lapid auf die Fahnen heften kann. Ob es sich auch politisch ausgezahlt hat, wird sich bei den Neuwahlen im Herbst weisen.
Im Inland wird das entschlossene Auftreten des Regierungschefs positiv wahrgenommen. Lapid hat es auch klug dosiert: Ein länger andauernder Feldzug hätte vielleicht die in Gaza herrschende Hamas eventuell auch zu den Waffen greifen lassen und/oder einen Aufstand im (von Israel besetzten) Westjordanland provoziert. Der Konflikt wäre vollends eskaliert.
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